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Pharma  | 9 Sep 2025

5 Digitale Trends im Gesundheitswesen

Schlüssel zur Digitalisierung der Pharmaindustrie

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Das globale Gesundheitswesen befindet sich in einem rasanten Wandel, um den steigenden Versorgungsbedarf, demografische Veränderungen und wachsende Kosten zu bewältigen – auch in Deutschland.


Vor diesem Hintergrund entwickeln sich fünf zentrale Trends der Digitalisierung in der Pharmabranche, die den Wandel im Jahr 2025+ prägen und entscheidende Impulse für Strategie, Technologieeinsatz und CRM-Initiativen in Healthcare und Pharma setzen.

Trend 1: Moderne Technologien ersetzen fragmentierte IT-Systeme

Viele Gesundheitseinrichtungen und Pharmaunternehmen arbeiten noch immer mit isolierten, schwer integrierbaren IT-Systemen. Diese Fragmentierung behindert effiziente Datenflüsse, erschwert die Kommunikation mit HCPs und Patient:innen und wird zunehmend zum Innovationshemmnis im digitalen Wettbewerb.


Fragmentierte Workflows und fehlende Datenintegration zählen zu den größten Hindernissen für Omnichannel-Exzellenz in der Branche. (Veeva)


Die Folgen:  Datensilos, komplexe Schnittstellen und ein erschwertes Datenmanagement – Hindernisse, die in Studien regelmäßig als zentrale Barrieren für digitale Transformation in der Pharmaindustrie genannt werden.


Relevante Technologien:

  • Moderne, cloudbasierte CRM-Systeme

  • Customer Data Platforms (CDPs)

  • Consent-Management-Lösungen

  • Datenintegrationsplattformen

  • Automatisierte Content-Systeme


Was bedeutet das für Marktteilnehmer? Die Modernisierung der IT ist kein reines Infrastrukturprojekt, sondern die zukünftige Basis für digitale Wettbewerbsfähigkeit und CRM-getriebene Kundennähe.

Trend 2: Digitale Health Journeys

Mit dem wachsenden Angebot an digitalen Gesundheitsdiensten verändert sich die Art, wie Versorgung erlebt und gesteuert wird. Patient:innen erwarten heute Telemedizin, Online-Terminbuchung oder Gesundheitsplattformen – und nutzen sie aktiv.


Pharmaunternehmen rücken dadurch erstmals näher an Patient:innen heran, wie Beispiele von LillyDirect oder PfizerForAll zeigen.


Mehr als 60 % der Patient:innen suchen regelmäßig online nach Gesundheitsinformationen und über 69 % nutzen aktuell eine Gesundheits-App. (Quelle: Bitcom)

 

Strategische Erfolgsfaktoren:

  • Gezielte Nutzung digitaler Touchpoints

  • Integration von Serviceangeboten in die Health Journey

  • Vertrauenswürdige, datenschutzkonforme Kanäle


Was bedeutet das für Marktteilnehmer? Unternehmen, die digitale Services nicht nur bereitstellen, sondern sie nahtlos in eine durchgängige, personalisierte Health Journey integrieren, werden künftig die Gewinner am Markt sein.

Trend 3: Omnichannel-Kommunikation mit HCPs

Healthcare Professionals wünschen sich relevante Informationen über den richtigen Kanal zur richtigen Zeit.


Bis zu 60 % der Ärzt:innen bevorzugen beim Recherchieren neuer Therapien oder Einholen von Produktinformationen digitale bzw. Remote-Kontakte. (Quelle: McKinsey)


Doch Realität und Wunsch klaffen auseinander: Nur 45 % der HCP-Kontakte erfolgen über bevorzugte Kanäle (IQVIA). Hier setzt Omnichannel-Kommunikation an – ein zentraler Hebel, um Informationen effizient, konsistent und personalisiert bereitzustellen.


Was bedeutet das für Marktteilnehmer? Omnichannel-Exzellenz versetzt Pharmaunternehmen also in die Lage, den Informationsbedürfnissen der HCPs gerecht zu werden und sich dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil zu sichern.

Trend 4: Strengere Regularien und steigende Datensicherheit

Neue Gesetze wie der Digital Services Act (DSA), SIEM, die Medical Device Regulation (MDR), DSGVO und NIS2 verschärfen die regulatorischen Rahmenbedingungen. Diese Entwicklungen wirken erschwerend auf die Umsetzung zweier dominanter Branchen-Trends:

  • den Ausbau digitaler Health Journeys

  • die Omnichannel-Kommunikation mit HCPs


Patient:innen- und HCP-Interaktionen über digitale Kanäle erfordern nun präzise Einwilligungsdokumentation. Dazu gehören eine differenzierte Kanalsteuerung und technische Nachweise – das macht personalisierte, automatisierte Kommunikation komplexer.


Parallel nimmt das Risiko von Cyberangriffen deutlich zu: Laut einer Studie von Fortinet waren bereits 98 Prozent aller befragten Pharmaunternehmen von Cybersecurity-Vorfällen betroffen. CRM-Systeme, Patient:innenportale und digitale Touchpoints müssen deshalb nicht nur DSGVO-konform, sondern auch nach dem Stand der Technik abgesichert sein – durch Verschlüsselung, Zugriffskontrollen, Monitoring und Notfallprozesse.


Was bedeutet das für Marktteilnehmer? Die Umsetzung dieser Anforderungen wird zunehmend nach dem Prinzip „Compliance by Design“ gedacht: Umfassende Cybersecurity-Maßnahmen wie Datenschutz, Sicherheit und regulatorische Vorgaben müssen von Anfang an in digitale Systeme und Prozesse integriert werden. Unternehmen, die Consent-Management, IT-Security und Cyber-Resilienz frühzeitig strategisch verankern, schaffen die Grundlage für eine vertrauenswürdige Infrastruktur und damit für nachhaltige, regelkonforme Patient:innen- und HCP-Kommunikation.


Checken Sie hier, wie es um Ihre Datensicherheit steht.

Trend 5: KI und Predictive Analytics

Künstliche Intelligenz ist einer der wichtigsten Digitalisierung der Pharma-Branche. Sie ermöglicht intelligente Datenauswertung, Prognosen und personalisierte Kommunikation.


KI-Prognosen für die Industrie – die wichtigsten Zahlen:

  • Biopharma-Unternehmen erwarten durch den gezielten Einsatz von KI-Initiativen einen potenziellen Umsatzmehrwert von bis zu 11 %. (Quelle: Deloitte)

  • MedTech-Unternehmen rechnen mit Kosteneinsparungen in Höhe von bis zu 12 %. (Quelle: Deloitte)

  • 93 % der Life-Science-Unternehmen planen, ihre Investitionen in KI, Data und Digital im Jahr 2025 weiter auszubauen. (Quelle: ZS)


Dabei geht es längst nicht mehr nur um Forschung und Entwicklung – auch Marketing und Vertrieb profitieren zunehmend von KI-gestützter Effizienz:

  • Die Content-Produktion kann mithilfe generativer KI um bis zu 50 % beschleunigt werden (Quelle: McKinsey).

  • Freigabeprozesse verkürzen sich durch automatisierte Unterstützung um das Zwei- bis Dreifache (Quelle: McKinsey).

  • KI-basierte Vertriebstools steigern die Produktivität von Außendienst- und Commercial-Teams um 10–15 %, was einem potenziellen Umsatzplus von 1–2 % entspricht. (Quelle: McKinsey)

 

Was bedeutet das für Marktteilnehmer? Für Life-Science-Unternehmen, die sich heute strategisch neu aufstellen müssen, heißt das: Wer KI und Analytics frühzeitig in CRM-, Marketing- und Kommunikationsprozesse integriert, schafft die Voraussetzungen für differenzierte Kundenansprache, nachhaltige Bindung und langfristige digitale Wettbewerbsfähigkeit.


Hier erfahren Sie, wie Sie KI gewinnbringend für Ihr Health Business einsetzen können.

Fazit: Die zentralen Trends Digitalisierung Pharma 2025+

Von IT-Modernisierung über digitale Health Journeys bis hin zu KI und Predictive Analytics – die Digitalisierung verändert die Pharmabranche grundlegend. Unternehmen, die diese Trends nicht nur erkennen, sondern aktiv umsetzen, gewinnen entscheidende Vorteile in einem zunehmend dynamischen Marktumfeld.


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Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Dorothee Haensch ist seit 2023 als Senior Marketing Manager Teil der diva-e. Als Expertin für Content im Softwarebereich geht sie den Anforderungen unterschiedlicher Industrien auf den Grund und erstellt Inhalte, die Unternehmen dabei helfen, aktuelle Probleme zu lösen und zukünftige Herausforderungen zu meistern.

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