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News & Trends  | 4 Sep 2025

Die 6 wichtigsten Digital Trends 2026

Welche Innovationen prägen die Zukunft?

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Nie war der digitale Wandel schneller als in den letzten Jahren. Und auch 2026 sind viele neue Entwicklungen zu erwarten: Technologien, die heute noch nach Zukunftsmusik klingen, werden in den nächsten Jahren den Alltag von Unternehmen, Entwickler:innen und Konsument:innen bestimmen. KI-Agenten, neue digitale Standards und ein radikaler Fokus auf Effizienz verändert, wie wir arbeiten, einkaufen und digitale Produkte entwickeln und nutzen.


Um Ihnen in diesem rasanten Wandel Orientierung zu bieten und aus Trend-Buzzwords handfeste Erkenntnisse zu machen, haben die wichtigsten Entwicklungen für 2026 kurz und übersichtlich für Sie zusammengefasst:

Trend 1: Autonome KI-Agenten

Von all den Entwicklungen, die 2026 den digitalen Wandel prägen werden, sticht ein Thema besonders hervor: autonome KI-Agenten. Agentic AI hat das Potenzial, die Arbeitsweise ganzer Industrien grundlegend zu verändern. Diese KI-Technologie wird zwar bereits von einigen Vorreitern genutzt – ist jedoch noch weit davon entfernt, flächendeckender Standard zu sein. Man kann sagen, KI-Agenten sind die nächste Evolutionsstufe der Automatisierung. Diese Systeme können komplexe Workflows eigenständig abwickeln, in Echtzeit Entscheidungen treffen und Prozesse optimieren – ohne dass ein Mensch jeden Schritt überwachen muss.


Von Finanzabteilungen über den Kundenservice bis hin zur Supply Chain: Unternehmen, die KI-Agenten gezielt einsetzen, können ihre Effizienz erheblich steigern und haben damit mehr Ressourcen für Innovation. Statt „Mensch + Tool“ heißt es also künftig: „Mensch + Agentennetzwerk“.

“Autonome KI-Agenten verändert die Unternehmenstransformation grundlegend. Diese intelligenten Systeme können unabhängig voneinander komplexe Arbeitsabläufe automatisieren und branchenübergreifend ein neues Maß an Effizienz und Innovation erschließen.”
Oliver MendeSenior Sales Manager Pharma bei diva-e Conclusion

Trend 2: SEO für KI-Tools

Wir bleiben noch beim Thema KI: GenAI Tools verändern das Thema Suchmaschinen-Optimierung rasant. Statt klassische Suchmaschinen geben immer öfter KI-gestützte Assistenten die Antworten. Für Unternehmen bedeutet das: Inhalte zu Produkten und Services müssen so strukturiert, präzise und hochwertig sein, dass sie von KI-Tools verstanden, ausgewählt und in Konversationen eingebaut werden. Neben Keywords zählen künftig kontextuelle Relevanz, Datenqualität und klare Strukturen wie Schema-Markup oder API-Anbindungen.


Das verändert auch die Klickrate, die bislang als eine wichtige Kennzahl für SEO-Erfolg galt: Viele Nutzer:innen erhalten ihre Antworten direkt im KI-Dialog, ohne die ursprüngliche Website zu besuchen. Die Zahl der Klicks sinkt, die Bedeutung der erwähnten Marke hingegen steigt.


Sichtbarkeit verschiebt sich von klassischen SERPs hin zu KI-Antworten, die Vertrauen schaffen. Wer es schafft, als zuverlässige Quelle regelmäßig in KI-Ausgaben aufzutauchen, gewinnt Markenautorität – auch wenn die Klickzahlen selbst stagnieren oder zurückgehen.

Trend 3: Schärfere Sicherheits- und Compliance-Regularien für digitale Angebote

2026 steigen die gesetzlichen Anforderungen an Unternehmen weiter: Die EU verschärft Accessibility-Standards und digitale Produktpässe und sanktioniert Verstöße, gleichzeitig rückt IT-Sicherheit stärker in den Fokus: neue Regularien wie NIS-2 und der European AI Act verlangen robuste Sicherheitsmaßnahmen für Online-Shops, Datenverarbeitung und KI-Systeme.


Unternehmen müssen künftig verbindlicher nachweisen, dass ihre digitalen Services barrierefrei, ihre Kundendaten geschützt sind und Prozesse sicher automatisiert ablaufen.

Trend 4: ROI-Fokus bei Tech-Investitionen

Aufgrund der globalen wirtschaftlichen Lage werden Unternehmen in ihren Investments kostensensibler. Das führt dazu, dass Unternehmen 2026 noch stärker auf den Return on Investment achten. Klassische „Nice-to-have“-Investitionen treten in den Hintergrund – im Mittelpunkt stehen Lösungen, die nachweislich Kosten senken, Prozesse verschlanken oder Umsatzwachstum ermöglichen. Was bedeutet das konkret?


Statt fixer Lizenzkosten setzen Unternehmen zunehmend auf Performance-Based Pricing, bei denen Anbieter erst dann bezahlt werden, wenn ein klarer Mehrwert entsteht. Ob eingesparte Arbeitsstunden, gesteigerte Conversion-Rates oder geringere Betriebskosten – Transparenz und messbare Erfolge werden zum entscheidenden Verkaufsargument.


Besonders im B2B-Vertrieb ändern sich die Erwartungen der Kunden – sie wollen weniger Risiko eingehen und lieber erst dann zahlen, wenn ein klarer Nutzen entstanden ist.

“Das Jahr 2026 steht ganz im Zeichen der Kosteneffizienz: Kunden werden nur investieren, wenn dadurch Geld gespart wird – erwarten Sie mehr leistungsorientierte Preismodelle. Für Dienstleister ist die Aufgabe klar: KI intelligent integrieren, die Effizienz steigern und beweisen, dass digitale Investitionen die Margen und nicht die Kosten steigern.”
Sirko SchneppeCCO bei diva-e Conclusion

Trend 5: Balance zwischen (Social-Commerce-)Plattformen und eigener Infrastruktur

Dieser Trend ist vor allem für Retailer interessant: Im digitalen Handel wird 2026 nicht nur die Frage „Social-Commerce-Plattform oder eigener Shop?“ entscheidend sein – erfolgreiche Unternehmen setzen auf die richtige Mischung. Social-Commerce-Plattformen liefern schnelle Reichweite, während eigene Infrastrukturen Kontrolle und Margen sichern. Die Kunst liegt darin, beides optimal zu kombinieren.

  • Plattformen = Reichweite & Effizienz

    Amazon, Zalando, OTTO – aber auch TikTok Shop, Shein und Temu – sind die Gatekeeper zur Zielgruppe. Social Commerce boomt: TikTok, Instagram und YouTube werden bis 2026 zu vollwertigen Einkaufsplattformen mit integriertem Checkout. Reichweite gibt’s sofort, aber Provisionen und Margendruck bleiben hoch.

  • Eigene Infrastruktur = Kontrolle & Marge

    Erfolgreiche Retailer setzen 2026 auf modulare API-Architekturen. Out-of-the-box Features, KI-gestützte Automatisierung und schnellere Rollouts reduzieren Kosten. KI optimiert dabei Pricing, Lagerhaltung und sogar Retourenprozesse.

“Eigene Geschäfte sind mit hohen Akquisitionskosten konfrontiert, während Plattformen niedrigere Customer Acquisition Costs haben, aber höhere Provisionen verlangen. Der Erfolg wird von der Optimierung der Mischung aus Plattform-Traffic und Owned Media abhängen. Composable Commerce verbindet beides, indem es Plattformreichweite mit Markenstärke kombiniert und gleichzeitig die Kostenstrukturen schlank hält.”
Andreas FraryHead of GTM Retail & CPG

Trend 6: KI gewinnt an Akzeptanz

Um den Kreis zu schließen, beenden wir unseren Trend-Forecast wieder mit dem Thema KI. Eine der wichtigsten Entwicklungen 2025: Die große Debatte „KI – Chance oder Gefahr?“ scheint endgültig vorbei. Selbst in großen Unternehmen werden KI-Tools zunehmend eingesetzt, um Aufgaben schneller, effizienter und oft umfassender zu erledigen.


Die wichtigsten Entwicklungen:

  • Agentischer Handel und smarte Datenanalyse: KI-Tools und Erweiterungen werden in Technologieprodukte, wie zum Beispiel Agentforce von Salesforce integriert. Das ermöglicht eine intelligentere, effektivere Analyse von Nutzerdaten und hochgradig personalisierten Angeboten.

  • Weiterentwicklung der Dev-Tools: Die Qualität der Development-Tools und Code-Ergebnisse verbessert sich kontinuierlich. Der Grund: Entwickler:innen lernen zunehmend, ihre Prompts effizient zu formulieren. Das bedeutet ganz konkret: Der Prompt „Wie formuliere ich es beim nächsten Mal besser?“ wird sich spätestens 2026 etablieren.

  • MCP-Protokoll: Das Model Context Protocol

    (MCP) ist ein offener Standard und Open-Source-Framework, entwickelt vom US-Unternehmen Anthropic. Es dient dazu, die Integration und den Datenaustausch zwischen künstlicher Intelligenz – insbesondere großen Sprachmodellen (LLMs) – und externen Tools, Systemen sowie Datenquellen einheitlich und standardisiert zu gestalten. Es ist zu erwarten, dass dieses Protokoll breite Akzeptanz finden wird und in vielen Bereichen zum Einsatz kommt.


KI wird also 2026 kein Add-on mehr sein, sondern Grundlage fast aller digitalen Prozesse. Unternehmen, die diesen Wandel früh umsetzen, sichern sich nicht nur Effizienzgewinne, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil.

“Grundsätzlich glaube ich, dass die Angst vor KI endlich überwunden wird. Selbst in großen Unternehmen werden KI-Tools weit verbreitet sein, um Aufgaben schneller, effizienter und oft umfassender zu erledigen. Diesen Trend sehen wir in diesem Jahr bereits. Bis Ende 2026 wird KI in der täglichen Arbeit keine Debatte mehr sein – jeder wird KI-gestützte Tools nutzen.”
Jochen BinderHead of Backend & Data Solutions bei diva-e Conclusion

Fazit: 2026 ist erfolgsentscheidend – handeln Sie jetzt!

2026 markiert einen Wendepunkt im digitalen Wandel. Technologien wie autonome KI-Agenten, neue digitale Standards und der Fokus auf den maximalen ROI von Technologien und Tools sind nicht länger bloße Zukunftsvisionen. Es sind entscheidende Werkzeuge, die Unternehmen schon heute nutzen können, um sich morgen Wettbewerbsvorteile zu sichern.


Die Botschaft ist klar: Jetzt ist die Zeit, den Wandel aktiv zu gestalten. Wer wartet, riskiert, den Anschluss zu verlieren – wer handelt, kann Effizienzgewinne realisieren, Kundenerlebnisse neu definieren und Innovationskraft freisetzen.


Es geht nicht mehr um die Frage, ob KI und neue digitale Modelle unsere Arbeit, unseren Handel und unsere Produkte verändern werden – sondern nur darum, wer diesen Wandel anführt. Die Gewinner von morgen sind die Unternehmen, die heute die richtigen Weichen stellen: offen für Neues, agil in der Umsetzung und kompromisslos kundenzentriert.


2026 wird das Jahr, in dem digitale Exzellenz zum entscheidenden Faktor für Erfolg wird. Nutzen Sie die Chance, nicht nur Teil dieser Entwicklung zu sein – sondern sie aktiv zu prägen. Wir stehen Ihnen dabei als Ihr Digital Experience Partner gern zur Seite.

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Dorothee Haensch ist seit 2023 als Senior Marketing Manager Teil der diva-e. Als Expertin für Content im Softwarebereich geht sie den Anforderungen unterschiedlicher Industrien auf den Grund und erstellt Inhalte, die Unternehmen dabei helfen, aktuelle Probleme zu lösen und zukünftige Herausforderungen zu meistern.

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