Geschäftsmann im dunklen Büro am Tablet
Total Experience B2C  | 15 Jul 2025

Digital Security: Ohne SOC wird’s riskant

So schützt ein Security Operations Center Ihr Kundenportal vor Cyberangriffen

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Immer mehr Unternehmen – ganz gleich ob aus dem Retail, der Industrie oder dem Dienstleistungssektor – setzen auf digitale Kundenportale, etwa für Bestellungen, Serviceanfragen oder Vertragsübersichten. Was dabei jedoch oft zu kurz kommt: der Fokus auf digitale Sicherheit und Application Security. Häufig fehlen eine kontinuierliche Sicherheitsüberwachung, ein eingespieltes Security-Team und klare Reaktionspläne für den Ernstfall. Die Folge: Die Plattform wird zum potenziellen Sicherheitsrisiko.


In diesem Artikel erfahren Sie, warum ein Security Operations Center (SOC) für den Schutz Ihres Kundenportals unverzichtbar ist – und welche Faktoren beim Aufbau entscheidend sind.

Was ist ein Security Operations Center (SOC)?

Ein Security Operations Center (SOC) ist eine spezialisierte Einheit innerhalb eines Unternehmens, die rund um die Uhr für die Überwachung der IT-Sicherheit, das Erkennen von Bedrohungen und das Einleiten von Gegenmaßnahmen zuständig ist.


Dazu nutzt das SOC-Team spezialisierte Tools wie SIEM (Security Information and Event Management) und SOAR (Security Orchestration, Automation and Response), um sicherheitsrelevante Daten in Echtzeit zu analysieren und automatisiert auf Bedrohungen zu reagieren.


Ein modernes SOC ist außerdem für die Implementierung und Einhaltung zentraler Sicherheitsstandards und gesetzlicher Vorgaben verantwortlich – etwa ISO 27001 sowie den neuen EU-Richtlinien NIS2 (Netz- und Informationssicherheit) und DORA (Digital Operational Resilience Act).


Zudem arbeiten SOC-Expert:innen eng zusammen, um Sicherheitsvorfälle schnell zu bewerten, strukturierte Reaktionspläne umzusetzen und die Systeme kontinuierlich zu verbessern. Auf diese Weise wird die Digital Security nachhaltig gestärkt und das Risiko von Datenverlusten oder Ausfällen deutlich reduziert.


Kurz gesagt:Das SOC ist die Alarmzentrale für Ihre digitale Sicherheit. Es sorgt für:

  • Permanente Überwachung aller sicherheitsrelevanten Vorgänge

  • Sofortige Erkennung, Bewertung und Reaktion auf Bedrohungen

  • Standardisierte Reaktionspläne für typische Angriffe

  • Klare Kommunikationswege – intern & extern


Echte Expertentipps für maximale Application Security finden Sie hier.

Aktuelles Beispiel: Was passieren kann, wenn ein SOC fehlt

Im Juli 2025 wurde die Airline Qantas Opfer eines schweren Cyberangriffs. Unbefugte verschafften sich über das Call-Center-System eines Drittanbieters Zugriff auf persönliche Daten von rund sechs Millionen Kund:innen – darunter Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten und Vielfliegernummern. Qantas bestätigte den Vorfall und die Kontaktaufnahme durch die Angreifer, äußerte sich jedoch nicht zu möglichen Lösegeldforderungen (Quelle: The Guardian).


Was war das Problem?

Der Angriff erfolgte über eine klassische Schwachstelle: die Schnittstelle zu einem externen Dienstleister. Ohne durchgehende Sicherheitsüberwachung blieb der Zugriff zunächst unbemerkt.


Wäre ein dediziertes Security Operations Center im Einsatz gewesen, hätte das SOC-Team verdächtige Aktivitäten – etwa ungewöhnliche Login-Versuche – in Echtzeit erkennen können. Monitoring-Tools hätten automatisch die Sitzung unterbrochen und das Sicherheitsteam alarmiert. So hätte der Angriff möglicherweise gestoppt werden können, bevor sensible Daten abgeflossen sind.


Fazit aus dem Fall Qantas:

Ohne SOC fehlt die zentrale Überwachung. Gerade bei Kundenportalen mit sensiblen Daten ist das ein hohes Risiko für Ihre gesamte digitale Sicherheitsstrategie.


Wie Sie Cyber Risiken auch in komplexen IT-Umgebungen erkennen, erfahren Sie hier.

Die 6 wichtigsten Faktoren für den Aufbau eines SOC

Wenn Sie ein Security Operations Center für Ihr Unternehmen einführen möchten, hilft diese kompakte Checkliste:

  1. Verantwortlichkeiten klären – Wer leitet das SOC und wer ist operativ zuständig?

  2. Monitoring-Tools auswählen – z. B. SIEM, SOAR, Log-Analyse

  3. Alerts & Dashboards einrichten – Relevante Bedrohungen jederzeit im Blick behalten

  4. Reaktionspläne dokumentieren – Was passiert bei Phishing, DDoS oder Datenlecks?

  5. Automatisierung nutzen – z. B. automatische Kontosperrung bei verdächtigem Verhalten

  6. Regelmäßig testen & verbessern – Ein SOC ist kein Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess

Fazit: Warum sich ein SOC wirklich lohnt

Digitale Kundenportale sind heute ein zentraler Teil vieler Geschäftsmodelle – egal ob für Bestellungen, Service oder Vertragsmanagement. Umso wichtiger ist es, diese Plattformen professionell abzusichern. Der Vorfall bei Qantas zeigt, wie schnell eine Sicherheitslücke ausgenutzt werden kann – und wie groß der Schaden ist, wenn kein Team bereitsteht, um schnell zu reagieren.


Ein Security Operations Center hilft genau dabei: Es erkennt Angriffe frühzeitig, leitet Gegenmaßnahmen ein und schützt Ihre sensiblen Kundendaten. Es sorgt für klare Strukturen und definiert, wer wann wie handelt – im Notfall und im Alltag. Kurz gesagt: Ein SOC ist kein „Nice to have“, sondern ein Muss, wenn Sie Digital Security ernst nehmen. Je früher Sie starten, desto besser sind Sie geschützt.


Sie möchten wissen, wie ein SOC für Ihr Kundenportal konkret aussehen kann? Unsere diva-e Conclusion Expert:innen begleiten Sie von der Strategie bis zur Umsetzung.

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Dorothee Haensch ist seit 2023 als Senior Marketing Manager Teil der diva-e. Als Expertin für Content im Softwarebereich geht sie den Anforderungen unterschiedlicher Industrien auf den Grund und erstellt Inhalte, die Unternehmen dabei helfen, aktuelle Probleme zu lösen und zukünftige Herausforderungen zu meistern.

Alle Artikel ansehen