Die Auswahl neuer Technologien und Tools ist für viele Unternehmen ein zentrales Thema – und oft auch eine große Herausforderung. Die richtige Technologie-Auswahl kann Prozesse vereinfachen, die Wettbewerbsfähigkeit stärken und neue digitale Geschäftsmodelle ermöglichen – vorausgesetzt, die Wahl fällt auf die passende Technologie für Ihr Unternehmen. Doch wie trifft man in der heutigen, hochdynamischen Tech-Welt wirklich die richtige Entscheidung?
In diesem Artikel beantworten wir, worauf es bei einer optimalen Tech Evaluierung wirklich ankommt.
Warum Technologie-Auswahl mehr ist als ein Softwarevergleich
Egal ob es um ein neues E-Commerce-System, ein CMS oder eine Datenplattform geht – viele Unternehmen starten mit dem Wunsch nach einem neuen Tool, das besser funktioniert. Doch die Realität zeigt: Eine rein funktionale Bewertung reicht längst nicht aus. Die Technologie-Auswahl betrifft viel mehr als nur Software. Sie beeinflusst Prozesse, Rollen, Organisation, Datenflüsse – und damit das gesamte digitale Ökosystem eines Unternehmens. Was im Vorfeld also mitgedacht werden muss: Die Auswahl neuer Technologien ist kein reines IT-Projekt – sie ist eine strategische Entscheidung, die die komplette Organisation beeinflusst.
Die größten Stolperfallen bei der Tech Evaluierung
Viele Unternehmen kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen:
Veraltete IT-Systeme, die schwer zu ersetzen sind
Datensilos und uneinheitliche Plattformen in verschiedenen Ländern oder Abteilungen
Komplexe Systemlandschaften, die über Jahre gewachsen sind
Fehlende Transparenz darüber, was bereits im Einsatz ist und was wirklich gebraucht wird
Marketingversprechen von Softwareanbietern, die oft nicht zur Realität passen
Die große Gefahr: Die Ausgangssituation führt in vielen Fällen dazu, dass neue Tools eingeführt werden, die aber nicht optimal zum Unternehmen passen oder nur schwer integriert werden können. Ohne klare Struktur und Zielorientierung wird die Technologie-Auswahl schnell zum Risiko – mit hohen Folgekosten, ineffizienten Prozessen und ungenutztem Potenzial. Umso wichtiger ist es, die Tech Evaluierung von Anfang an ganzheitlich, strategisch und praxisnah anzugehen.
Was eine gute Tech Evaluierung ausmacht
Eine erfolgreiche Tech Evaluierung beginnt nicht mit einer Liste von Funktionen. Sie beginnt mit einer einfachen Frage: Was wollen wir mit der neuen Technologie für unser Unternehmen eigentlich erreichen? Erst wenn die Ziele klar sind, kann man bewerten, welche Technologie wirklich passt. Dabei sind folgende Aspekte entscheidend:
Zielbild und Strategie
Eine gute Tech Evaluierung beginnt mit einem klaren Zielbild: Was genau soll mit der neuen Technologie erreicht oder verbessert werden? Geht es um schnellere Prozesse, mehr Automatisierung, bessere Datenverfügbarkeit oder eine neue Kundenerfahrung? Erst wenn diese Ziele definiert sind, lässt sich bewerten, ob eine Lösung wirklich dazu passt. Gleichzeitig muss geprüft werden, wie gut sich die neue Technologie in die Gesamtstrategie und vorhandene digitale Architektur einfügt – statt isolierte Insellösungen zu schaffen.
Architektur vor Technologie
Bevor einzelne Tools bewertet werden, sollte ein übergeordneter Blick auf die bestehende Systemlandschaft geworfen werden. Welche Systeme sind bereits im Einsatz? Wie sind sie miteinander verbunden? Und wo gibt es Abhängigkeiten oder Lücken? Nur wenn klar ist, welche Rolle die neue Technologie im Gesamtgefüge spielen soll, kann man gezielt nach Lösungen suchen, die sich sinnvoll integrieren lassen, ohne technische Kompromisse einzugehen.
Einbindung aller relevanten Stakeholder:innen
Technologie betrifft heute fast alle Bereiche eines Unternehmens – von der IT über Marketing und Vertrieb bis hin zu Produktentwicklung oder Kundenservice. Deshalb ist es entscheidend, alle relevanten Stakeholder:innen frühzeitig einzubeziehen. Unterschiedliche Perspektiven helfen, Anforderungen besser zu verstehen, Risiken früh zu erkennen und spätere Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Die besten Technologieentscheidungen entstehen in interdisziplinären Teams – nicht im Alleingang.
Ohne praxisnahe Tests keine realistische Bewertung
Bei der Technologie-Auswahl verlassen sich viele Unternehmen auf klassische Vergleichslisten, Demo-Präsentationen oder Feature-Matrizen. Doch genau hier liegt eine der größten Gefahren: Reine Funktionsvergleiche auf dem Papier sind oft trügerisch.
Zwar lassen sich damit grobe Unterschiede erkennen, aber sie sagen wenig darüber aus, wie gut eine Lösung im konkreten Unternehmenskontext funktioniert – also im Zusammenspiel mit bestehenden Prozessen, Systemen, Daten und den tatsächlichen Nutzer:innen.
Was stattdessen hilft: Realitätsnahe Testszenarien sind der Schlüssel zu einer fundierten Tech Evaluierung. Unternehmen sollten sich die Zeit nehmen, ausgewählte Systeme mit echten Daten, konkreten Use Cases und realistischen Anforderungen zu testen – am besten im Rahmen sogenannter Lab-Days oder Pilotphasen.
Dabei zeigt sich schnell:
Wie intuitiv ist das System für verschiedene Nutzergruppen?
Wie flexibel lässt es sich an individuelle Prozesse anpassen?
Wie gut funktioniert die Integration in die bestehende Systemlandschaft?
Wie performant ist die Lösung unter realen Bedingungen?
Welche Aufwände entstehen bei Konfiguration, Datenmigration oder Schulung?
Gerade diese „weichen“ Faktoren sind im Alltag oft entscheidender als ein zusätzliches Feature oder ein schöneres Interface.
Solche praxisnahen Tests ermöglichen es nicht nur, funktionale Stärken und Schwächen aufzudecken – sie fördern auch die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden und bieten eine wertvolle Grundlage für interne Diskussionen und Entscheidungen.
Worauf es bei der finalen Entscheidung ankommt
Natürlich spielen Funktionalitäten, Schnittstellen und Kosten eine Rolle. Doch darüber hinaus sind weitere Fragen entscheidend:
Passt die Technologie zu unseren bestehenden Systemen?
Wie gut passt die Technologie in unsere Organisationsstruktur?
Wie flexibel ist sie anpassbar – heute und in Zukunft?
Wie gut lässt sie sich betreiben – intern oder über Dienstleister?
Wie skalierbar und zukunftssicher ist das System?
Die passende Technologie ist nicht die mit den meisten Features – sondern die, die am besten zum Unternehmen, den Zielen und den Menschen passt. Technologie allein bringt keinen Wandel. Erst wenn auch Prozesse, Teams und Strukturen darauf abgestimmt sind, entsteht echter Mehrwert. Deshalb ist Change-Management ein zentraler Bestandteil jeder erfolgreichen Technologie-Einführung.
Viele Unternehmen unterschätzen, wie viel intern verändert werden muss, damit eine neue Lösung wirklich wirkt – von neuen Rollen über veränderte Abläufe bis hin zu notwendigen Qualifikationen. In welchen Schritten Sie Change-Management in Ihrem Unternehmen angehen können, erfahren Sie hier.
Fazit: Die Technologie-Auswahl ist kein IT-Projekt, sondern eine strategische Entscheidung
Die Auswahl neuer Technologien ist weit mehr als ein Tool-Vergleich oder die Reaktion auf einen akuten Bedarf – sie ist eine strategische Entscheidung, die langfristige Auswirkungen auf Prozesse, Mitarbeitende, Kundenerlebnis und Wettbewerbsfähigkeit hat.
Deshalb lohnt es sich, die Tech Evaluierung strukturiert, ganzheitlich und realitätsnah anzugehen. Wer zuerst das Zielbild und die Rolle der Technologie im Gesamtkontext klärt, relevante Stakeholder:innen einbindet und Lösungen unter echten Bedingungen testet, schafft eine fundierte Entscheidungsgrundlage – und vermeidet klassische Stolperfallen wie Insellösungen, Integrationsprobleme oder Fehlinvestitionen.
Gerade in Zeiten stetiger Veränderung und technologischer Vielfalt ist es entscheidend, nicht der nächsten Trendlösung hinterherzulaufen, sondern sich konsequent zu fragen: Was bringt unser Unternehmen wirklich weiter – fachlich, technisch und organisatorisch? Mit einer durchdachten Tech Evaluierung entsteht nicht nur eine bessere Lösung – sondern eine, die auch wirklich funktioniert.
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