Business Meeting
B2B  | 8 Okt 2025

Der Total Economic Impact (TEI) von Technologieinvestitionen

Warum der Return of Investment (ROI) als Kennzahl nicht reicht

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Laut Harvard Business Insider verfehlen 95 % der Tech-Investitionen in AI –Tools ihren ROI. Nicht, weil die Technologie schlecht ist – sondern weil Unternehmen häufig die falschen Dinge messen.  


In Zeiten rasanter Digitalisierung und sich ständig verändernder Märkte sind Technologieinvestitionen für Unternehmen mehr als nur eine Kostenposition. Sie sind strategische Hebel für Wachstum, Effizienz und Wettbewerbsvorteile. Aber: Nur weil man investiert, heißt das noch nicht, dass es sich auch rentiert. Entscheider:innen und die Führungsebene interessiert heute vor allem eines: Lohnt sich eine Investition – ja oder nein?  


Die klassische ROI-Formel beantwortet nur einen Teil der Frage: Der ROI zeigt die Kosten versus den direkten Nutzen. Ein Indikator, der ebenfalls eingezogen werden muss: Der Total Economic Impact (TEI): Der TEI zeigt nämlich den gesamten Wert: direkte Effekte, indirekte Vorteile und Opportunitätskosten. In diesem Artikel zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie den ROI und TEI messen, welche Faktoren Sie berücksichtigen müssen und wie Sie den echten Wert Ihrer Technologieinvestitionen sichtbar machen. 

ROI und TEI – ein ganzheitlicher Blick

Der ROI gibt Aufschluss über finanzielle Kennzahlen, der TEI bezieht die Auswirkungen auf den ganzen Business-Kontext ein. Durch die Kombination beider Ansätze entsteht ein vollständiges Bild über den tatsächlichen Geschäftswert einer Technologieinvestition. 


Der ROI misst den finanziellen Nutzen: 

ROI = (Nutzen – Kosten) ÷ Kosten 

  • Kosten: Lizenz, Implementierung, Integration, Schulung, Wartung. 

  • Nutzen: Umsatzsteigerung, Kosteneinsparungen oder qualitative Effekte wie Kundenzufriedenheit und Compliance. 


Der TEI erweitert den Blick: 

  • Direkte Effekte: Umsatz, Kostensenkung, Effizienzsteigerung 

  • Indirekte Effekte: Produktivität, Risikominimierung, Skalierbarkeit 

  • Opportunitätskosten: Was passiert, wenn die Investition nicht erfolgt? 

  • Messen softer Faktoren: Mitarbeiterzufriedenheit, Innovationsgeschwindigkeit, Time-to-Market 


Praxisbeispiel: 
Ein CRM zeigt 120 % ROI – solide auf dem Papier. Der TEI zeigt darüber hinaus: 

  • 40 % weniger Kundenabwanderung 

  • Um 3 Monate beschleunigte Markteinführung neuer Services 

  • 25 % höhere Mitarbeiterzufriedenheit im Vertrieb 

Der ROI liefert die finanzielle Perspektive – TEI den vollständige Business-Impact. 

Herausforderungen bei der Bestimmung des realen Mehrwerts von Software und Tools

Damit Ihre Tech-Investments tatsächlich sinnvoll sind, sollten Sie folgende Herausforderungen kennen und bei der Implementierung neuer Technologien berücksichtigen: 

  • Unklare Ziele – Wenn nicht definiert ist, was konkret verbessert werden soll, lässt sich das Ergebnis kaum messen. 

  • Nicht vollständige Kostenkalkulation – Viele Verantwortliche unterschätzen Implementierungs- oder Folgekosten wie Schulung, Anpassungen und laufende Wartung. 

  • Mangelhafte Datenbasis – Eine IBM-Studie zeigt, dass 47 % der Führungskräfte ihre bestehende Datengrundlage als nicht ausreichend einschätzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Wenn Daten unvollständig, veraltet oder intransparent sind, können strategische Analysen fehlerhaft sein. 

  • Fehlende Verknüpfung mit Geschäftszielen – ein technisches Upgrade entfaltet nur dann echten Mehrwert, wenn es nicht nur interne Stakeholder:innen zufriedenstellt, sondern gleichzeitig zu Umsatzsteigerungen, höheren Effizienzgewinnen oder anderen messbaren Geschäftsergebnissen beiträgt. 

  • Unterschätzung softer Faktoren – Zu den „weichen“ Messwerten gehören z.B. Mitarbeiterakzeptanz, Change-Management, User Experience etc. – diese sind zwar oft schwierig messbar, aber entscheidend für den letztendlichen Nutzen einer neuen Lösung. 

Quick-Check: In 6 Schritten zum TEI Ihrer Tech-Investments

  1. Ziele & KPIs definieren – Verknüpfen Sie jede Investition mit klaren Unternehmenszielen. 

  2. Kosten & Nutzen analysieren – Berücksichtigen Sie alle Kosten (TCO) und quantifizieren Sie sowohl direkte als auch indirekte Effekte. 

  3. Finanzkennzahlen berechnen – ROI, Payback Period, NPV: Beziehen Sie alle Kennzahlen ein, die den wirtschaftlichen Impact abbilden. 

  4. Performance tracken – Durch kontinuierliches Monitoring der KPIs lassen sich Optimierungspotenziale frühzeitig erkennen. 

  5. Benchmarking durchführen – Vergleichen Sie Ihr Business mit Branchenstandards und Mitbewerbern und halten Sie die Ergebnisse in einer Vorher-Nachher-Analyse fest. 

  6. Stakeholder-Feedback einholen – Sammeln Sie qualitative Insights aus der Praxis von Mitarbeitenden, Kund:innen und aus Erfolgsgeschichten. 

Fazit: ROI ohne TEI ist Tunnelblick

Der TEI von Technologieinvestitionen ist weit mehr als eine reine Zahl – entscheidend ist, den Nutzen der Investition systematisch zu messen, zu steuern und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg nachzuweisen. Nur wer den gesamten wirtschaftlichen Impact und direkte Effekte, indirekte Vorteile, Opportunitätskosten und weiche Faktoren misst, kann wirklich fundierte Entscheidungen treffen, Risiken reduzieren und langfristigen Unternehmenswert sichern. 


Mit dem Total Experience-Ansatz treffen wir gemeinsam mit Ihnen fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller und belastbarer Daten. Wir bringen Menschen, Expertise und Perspektiven zusammen, die sich optimal ergänzen – über Silos, Zuständigkeiten und klassische Agenturgrenzen hinweg.  


Das Ergebnis: Ein Ökosystem, das bessere Nutzererlebnisse, effizientere Prozesse und einen realen TEI schafft.  


Wir begleiten Sie von der Zieldefinition über die Implementierung bis hin zur Erfolgsmessung – damit Ihre Investitionen nicht nur Kosten verursachen, sondern messbaren Mehrwert liefern. 

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Dorothee Haensch ist seit 2023 als Senior Marketing Manager Teil der diva-e. Als Expertin für Content im Softwarebereich geht sie den Anforderungen unterschiedlicher Industrien auf den Grund und erstellt Inhalte, die Unternehmen dabei helfen, aktuelle Probleme zu lösen und zukünftige Herausforderungen zu meistern.

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