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AI  | 22 Jul 2025

Was sind AI Agents – und warum sprechen plötzlich alle darüber?

Was Unternehmen jetzt über agentische KI wissen sollten – kompakt erklärt

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Ob in der IT, im Kundenservice oder im Marketing – viele Unternehmen setzen heute bereits mit GenAI Tools wie ChatGPT, Gemini und Co. Künstliche Intelligenz ein. Doch es gibt einen neuen Trend, der gerade an Bedeutung gewinnt: AI Agents. Genauer gesagt: autonome, KI-gestützte Systeme, die Aufgaben selbstständig ausführen, Prozesse verknüpfen und mit bestehenden Tools interagieren und damit auch völlig neue Möglichkeiten für die digitale Zusammenarbeit eröffnen.


Heißt das: Statt einfache Tools passiv zu bedienen, arbeiten wir künftig mit intelligenten Assistenten, die proaktiv mitdenken – und handeln? Dieser Frage gehen unsere Kolleg:innen von Conclusion im Whitepaper AI Agents – Colleagues of the Future auf den Grund. Und hier kommen die wichtigsten Takeaways – kompakt zusammengefasst:

Wie funktionieren AI Agents?

Ein AI Agent ist mehr als nur ein Chatbot oder die Automatisierung eines Prozesses: Es ist vielmehr ein System, das autonom Entscheidungen treffen, Informationen verarbeiten und Workflows steuern kann. Besonders spannend wird es, wenn mehrere dieser Agenten miteinander kooperieren – sogenannte Multi-Agenten-Systeme. So entsteht eine Art digitales Team, in dem einzelne Agenten auf bestimmte Aufgaben spezialisiert sind – etwa so: Ein Agent analysiert Daten, ein anderer schreibt Inhalte, ein dritter übernimmt grafische Gestaltung.


Die Entwicklung dieser Technologie lässt sich in drei Phasen einteilen:

  1. Einzelaufgaben automatisieren – z. B. Textzusammenfassungen oder Formularverarbeitung

  2. Verknüpfung mehrerer Aufgaben zu Workflows – z. B. E-Mail-Analyse, Terminplanung, Meeting-Zusammenfassungen

  3. Autonome Zielverfolgung – z. B. ein AI Agent, der ein Projekt eigenständig plant und auch umsetzt.


Derzeit befinden sich viele Organisationen im Übergang von Phase 1 zu Phase 2 – die Grundlagen sind vorhanden und erste produktiven Anwendungen entstehen.

Wo AI Agents heute bereits echten Mehrwert liefern

Das Conclusion Whitepaper zeigt eine Vielzahl praxisnaher Use Cases:

  • HR: Vorauswahl von Bewerbungen durch automatische Analyse

  • Vertrieb: Präsentationen automatisch auf Basis bestehender Inhalte erstellen

  • E-Commerce: Kundenbewertungen sammeln, analysieren und in Kampagnen übersetzen

  • Finanzen: Transaktionen verarbeiten und Unregelmäßigkeiten erkennen

  • IT: Codevorschläge liefern oder Pull Requests vorprüfen


Der Clou: Viele dieser Systeme lassen sich sogar sprachgesteuert bedienen – also ganz ohne Programmierkenntnisse. Dadurch wird es auch Mitarbeitenden außerhalb der IT möglich, selbst AI Agents einzusetzen oder weiterzuentwickeln. Das fördert Innovation direkt in den Fachabteilungen und senkt die Abhängigkeit von klassischen IT-Prozessen.

Die Vorteile: Effizienz, Schnelligkeit und Innovationskraft

AI Agents bieten vor allem dort echten Mehrwert, wo Prozesse automatisiert werden können. Sie helfen dabei, Abläufe schlanker zu gestalten und schaffen gleichzeitig Raum für wichtigere Aufgaben. Die drei größten Vorteile:

  1. Weniger Routine, mehr Fokus: Repetitive Aufgaben wie Datenpflege, E-Mail-Auswertung oder Terminplanung werden automatisiert. So bleibt mehr Zeit für kreative, strategische und wertschöpfende Tätigkeiten.

  2. Niedrige Einstiegshürde: AI Agents können über einfache Sprache gesteuert werden. Das senkt die Schwelle für den Einsatz und ermöglicht es auch Nutzer:innen ohne technischen Hintergrund, eigene Lösungen umzusetzen

  3. Schnelle Integration und Skalierung: Dank API-Anbindungen lassen sich AI Agents oft ohne große Systemmigration integrieren. Erste Pilotprojekte können innerhalb weniger Wochen realisiert und bei Erfolg ausgebaut werden.

Herausforderungen: Was beim Einsatz von AI Agents zu beachten ist

Trotz der oben genannten Chancen dürfen mögliche Schweirigkeiten nicht übersehen werden, die beim Einsatz von SI Agents auftreten können. Dazu gehören unter anderem:

  • Begrenzte Kontextverarbeitung: Komplexe Aufgaben erfordern große Mengen an Informationen – hier stoßen AI-Systeme noch oft an Grenzen.

  • Erklärbarkeit („Black Box“): Nicht immer ist klar, wie ein Agent zu seiner Entscheidung kam – hier helfen Monitoring und Explainable AI.

  • Abhängigkeit von Drittsystemen: AI Agents brauchen Zugriff auf APIs und Datenbanken – Ausfälle oder Änderungen können Prozesse stören.

  • Akzeptanz im Team: Mitarbeitende müssen verstehen, wie AI Agents arbeiten, welche Rolle sie spielen – und dass sie zur Unterstützung gedacht sind, nicht als Ersatz.

Kontrolle, Compliance und Ethik: Verantwortung mitdenken

Gerade weil AI Agents flexibel agieren und auf natürliche Sprache reagieren, braucht es klare Leitregeln:

  • Privacy by Design: Datenschutz und Datensparsamkeit sollten von Anfang an mitgedacht werden.

  • Regulatorische Vorgaben wie der AI Act: Mehr zu den EU-Gesetzen erfahren Sie hier.

  • Monitoring und Logging: Entscheidungen müssen nachvollziehbar gemacht werden.

  • Verantwortlichkeiten klären: Wer ist zuständig, wenn ein Agent falsch entscheidet?


Tipp: Unternehmen sollten frühzeitig interdisziplinäre Teams einbinden – aus IT, Legal, Datenschutz und Fachbereichen.

Einstieg leicht gemacht: Ihre Checkliste zur Umsetzung

  1. Analyse der Ausgangslage (Datenlage, IT-Systeme, Kompetenzen)

  2. Auswahl eines konkreten Use Cases

  3. Aufbau eines Pilotprojekts mit Testdaten

  4. Einbindung von Stakeholder:innen und Nutzer:innen

  5. Risikoanalyse und Datenschutzkonzept

  6. Testphase mit Feedbackrunden

  7. Iteration und Skalierung

  8. Transparente Kommunikation im Unternehmen

  9. Schulung und Support

  10. Verankerung durch AI-Verantwortliche (z. B. CAIO)

Fazit: AI Agents sind Realität – jetzt ist der richtige Moment zu handeln

AI Agents sind keine Zukunftsmusik, sondern bereits Realität – und ein echter Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, die sie jetzt schon strategisch und verantwortungsvoll einsetzen. Sie ermöglichen effizientere Abläufe, fördern Innovation und entlasten Teams spürbar. Wer jetzt beginnt, erste Pilotprojekte umzusetzen, baut die nötige Kompetenz auf, um zukünftig skalierbare, smarte und sichere AI-gestützte Prozesse zu etablieren.

Nutzen Sie jetzt die Chance, sich dem sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von AI Agents auseinanderzusetzen und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Unsere diva-e Expert:innen unterstützen Sie dabei, die passende Lösung für Ihr Unternehmen zu finden.

Porträt von Dorothee Haensch
Dorothee Haensch

Dorothee Haensch ist seit 2023 als Senior Marketing Manager Teil der diva-e. Als Expertin für Content im Softwarebereich geht sie den Anforderungen unterschiedlicher Industrien auf den Grund und erstellt Inhalte, die Unternehmen dabei helfen, aktuelle Probleme zu lösen und zukünftige Herausforderungen zu meistern.

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