Digitale Trends frühzeitig erkennen und gewinnbringend für Ihr Unternehmen einsetzen
Digitale Trends frühzeitig erkennen und gewinnbringend für Ihr Unternehmen einsetzen
Durch die überlagernden Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf Gesellschaft und Wirtschaft wird aktuell leicht vergessen, dass die deutschen Unternehmen darüber hinaus Veränderungen, aufgrund des sozialen Wandels und vor allem der Digitalisierung, ausgesetzt sind.
In diesem Webinar zeigen unsere Experten Albert und Felipe die relevanten Trends für deutsche B2C und B2B Unternehmen auf und wie die Covid-19 Pandemie die Digitalisierung beschleunigt. Erfahren Sie, welche Entwicklungen Ihr Geschäft in den nächsten drei Jahren beeinflussen wird und wie Sie diese gewinnbringend einsetzen können.
Angela Meyer: Herzlich Willkommen zu unserem diva-e Webinar: Trends im Digital Business. Heute erfahrt ihr von unseren diva-e Experten Albert Brenner und Felipe Kaiser welche Entwicklungen euer Geschäft in den nächsten drei Jahren beeinflussen werden und wie ihr diese gewinnbringend für euer Unternehmen einsetzen könnt. Mein Name ist Angela Meyer und ich bin heute eure Moderatorin. Albert und Felipe, gerne ein paar Worte zu euch.
Albert Brenner: Sehr gerne. Ich fange mal an. Albert Brenner, bin einer der Mitgründer der diva-e. Verantwortlich für den Bereich Strategie- und Datenthemen. Und genau, erste Websites programmiert, irgendwie 1996, also schon lange mit dem Internet beruflich im Kontakt. Und verschiedene digitale Geschäftsmodelle entwickelt, aufgebaut und dort immer versucht, ein Ohr an den digitalen Trends zu haben. Und deswegen freue ich mich, über das Thema heute sprechen zu dürfen.
Felipe Kaiser: Ja, hallo. Felipe Kaiser mein Name. Ich bin Consultant im Digital Strategy Bereich bei diva-e und in Albert Brenners Team. Wir unterstützen Unternehmen dabei, digitale Marketing-, Vertriebs-, aber auch IT-Strategien umzusetzen. Und helfen Unternehmen natürlich auch dabei, Trends zu implementieren. Einige von denen werden wir uns heute anschauen und ich freue mich auf den Vortrag.
Angela Meyer: Sehr gut. Ich freue mich auch sehr auf euren Vortrag. Und Albert, ich übergebe dir jetzt die Übertragungsrechte und wünsche den Teilnehmern viel Spaß beim Zuhören.
Albert Brenner: Super, vielen Dank. Ich hoffe, ihr könnt die Folien auch sehen. Wir haben folgende Agenda für euch heute vorbereitet. Wir würden ganz gerne kurz in einem Intro über die Bedeutung digitaler Trends sprechen, ganz komprimiert. Dann einen Ausflug machen, Covid-19 beschäftigt uns alle und insbesondere im unternehmerischen Umfeld auch. Und natürlich hat Covid auch Auswirkungen auf die digitalen Trends. Die würden wir gerne etwas näher erläutern und beschreiben. Um dann in diese digitalen Trends hineinzusteigen. Wir haben einige für euch ausgewählt, von denen wir glauben, dass sie in den nächsten Jahren insbesondere die Unternehmen in Deutschland, aber auch in Europa signifikant bewegen werden. Und auch die Geschäfte und Märkte verändern. Und da würden wir euch gerne unsere Perspektive auf die Trendentwicklung geben. Und dann ist natürlich die Frage: Wie mache ich mir diese digitalen Trend zu Nutze? Da haben wir einen ganz kurzen, komprimierten Framework vorbereitet, den wir euch erklären wollen. Wir zeigen euch ein bisschen, machen die Box auf in unser Toolset. Lassen euch da mal reinschauen. Und welche Tools auch ihr verwenden könnt, um digitale Trends zu erkennen, zu bewerten und fürs eigene Geschäft zu nutzen. Und dann haben wir natürlich noch Zeit für Fragen und Antworten. Und da freuen wir uns dann besonders drauf. Gerne jetzt auch schon während des Webinars posten. Die Angela wird dann durch die Fragen uns durchführen und dann können wir die gemeinsam diskutieren. Steigen wir ein.
Die erste Frage ist immer: Risiko oder Opportunität. Es gibt viele Kollegen, die über Digitalisierung immer im Kontext von: Oh, Disruption, Risiko, Adapt or Die, diskutieren. Und die anderen sprechen lieber von Opportunities. Adapt or Die haben natürlich viel Futter zu berichten, die reden dann über Kodak und über vergangene Geschäftsmodelle, die disruptiert und verändert wurden. Es gibt natürlich im Zusammenhang mit Digitalisierung viele Fragezeichen. Arbeitsplatzverlust, übernimmt die KI alle Arbeitsplätze, Datenschutz und so weiter. Das sind teilweise sehr wichtige Fragen, insbesondere für uns auch aus einer gesellschaftlichen Perspektive. Aber wir mahnen davor, Digitalisierung eher im Kontext der Disruption und der sozusagen negativen Konnotation zu sehen. Wir sehen Digitalisierung in vielen Bereich als Enabler, als eine Chance. Und zwar sowohl auf der gesellschaftliche Seite, Stichwort Demokratisierung von Wissen, flexiblere Arbeitsmodelle, aber eben auch die Möglichkeiten, die sich für Unternehmen ergeben.
Und wir wollen heute insbesondere die Opportunity-Brille aufziehen, wenn wir über das Thema digitale Trends diskutieren. Über welche Trends wollen wir heute näher sprechen und dort sage ich mal die wichtigsten Entwicklungen uns anschauen. Sowohl eher Trends, die die Kundenschnittstelle Marketing, Vertrieb und Service adressieren. Aber eben auch Trends, die eher die Value Chain des Unternehmens verändern werden. Wie zum Beispiel IoT Blockchain. KI ist denke ich sowohl in allen Bereichen des Unternehmens von hoher Relevanz. Und insofern hoffen wir, dass wir da eine spannende Auswahl getroffen haben, von denen wir zumindest glauben, dass sie für die nächsten zwei bis drei Jahre eine hohe Relevanz für die deutsche Wirtschaft haben wird. Vielleicht bevor wir in diese Trends einsteigen, ein Thema, das uns alle beschäftigt.
Wir tragen heute im Webinar keinen Mundschutz. Das ist der Vorteil des Mediums. Aber es hat natürlich insgesamt schon signifikante Veränderungen gebracht. Und wenn wir mit Chief Digital Officern sprechen, wir haben einen CDO Circle von circa 100 CDOs von großen Unternehmen quer durch die Branchen. Und egal, mit welchem CDO ich dort rede, das Feedback ist immer: Covid war eigentlich ein Beschleuniger für uns. Die Themen lagen da. Es waren eher interne Diskussionen und interne Fragestellungen, Bedenken, auch politische Diskussionen, teilweise zu wenig Aufmerksamkeit, teilweise zu wenig Priorität auf die Themen gelegt. Aber Covid hat sehr, sehr vieles verändert. Nicht nur unser privates Leben, ich finde in Deutschland noch relativ moderat, aber im beruflichen Umfeld, wir machen Webinare wie heute, statt, dass wir nach Köln auf die DMEXCO letzte Woche gegangen wären. Oder wir interagieren sehr viel über digitale Medien mit unseren Kunden, aber auch aus dem Homeoffice mit unseren Kollegen. Und insofern hat natürlich Covid-19 auch unseren Arbeitsalltag ein gutes Stück verändert. Aber darüber hinausgehend gab es auch deutliche Veränderungen im Bereich des Einkaufsverhaltens.
Wenn wir die aktuellsten Zahlen uns anschauen, in den USA der E-Commerce Umsatz, ebenso in China, ist von Q1, also vom ersten Quartal 2020 auf das zweite Quartal um circa ein Drittel gestiegen. Das ist schon signifikant. Insbesondere aus einer deutschen Perspektive signifikant, wenn man anschaut, dass die E-Commerce-Penetration oder der E-Commerce-Anteil am Einzelhandelsumsatz in diesen Ländern bei circa 25 Prozent war. Dort noch mal ein Drittel draufgesattelt, das ist schon ein sehr signifikanter Anteil der Waren und Güter, die insbesondere im Einzelhandel an Konsumenten verkauft werden. In Deutschland sind wir dort noch moderater unterwegs. Wir haben dort einen E-Commerce-Anteil im Einzelhandel von zehn, zwölf Prozent im letzten Jahr gehabt. Und sehen aber auch dort signifikante Steigerungen, insbesondere im ersten Halbjahr. Wir gehen auch stark davon aus, dass die etwas zurückgehen, aber deutlich, nicht mehr auf das Niveau, wie sie davor waren, sondern auf ein höheres Niveau. Sodass wir glauben, dass wir in Deutschland einen E-Commerce-Anteil im Einzelhandelsumsatz haben circa im Jahr 2023, also ungefähr zwei Jahre schneller, als sozusagen die alten Prognosen das noch innehatte. Und das bringt natürlich Disruption für den Einzelhandel. Insbesondere in den Innenstadtlagen. Aber das bringt natürlich auch ein verändertes Bild von Absatzkanälen für die Hersteller und für die Handelsunternehmen. Egal jetzt, ob im Einzelhandel oder im Großhandel. Und natürlich sehen wir einen großen Einfluss auf die Digitalisierung von Prozessen.
Und insgesamt, wie gesagt, das Feedback, die Digitalisierung hat durch die Covid-19 eine Beschleunigung erfahren. Das heißt, die Trends, die wir sehen, über die wir jetzt diskutieren, die können wir sozusagen akzeleriert und weiter vorstellen. So und jetzt ist der Begriff Trends schon drei-, viermal gefallen. Jetzt wollen wir auch wirklich reingehen in diese Trends und uns einige dieser anschauen. Und wir beginnen mit dem Thema Digitale Plattformen. Stichwort Ökosysteme.
Die Plattformökonomie ist ein Begriff, der uns schon einige Jahre bewegt. Und sozusagen verfolgt. Und wir erleben es, wenn wir auf Apple schauen, wenn wir auf Ebay schauen, wenn wir auf die sogenannte Gafferwelt schauen, dann erleben wir sehr starke digitale Plattformen, die einen signifikanten Einfluss auf ihre jeweiligen Branchen haben. Sei es in der Distribution von Medienprodukten, Stichwort Apple, Stichwort Netflix und Co, Amazon. Oder auch im Verkauf von Produkten und anderen Branchen. In dem Zusammenhang wird sehr häufig von auch Ökosystemen gesprochen. Und ein Ökosystem entsteht dann aus einem plattformökonomischen Modell, wenn auf diese Plattform eben eine Vielzahl von Unternehmen mitintegriert werden, die in einem sozusagen Themenzusammenhang, die in einem Wertschöpfungszusammenhang interagieren. Und dann sprechen wir von Ökosystemen.
Das heißt, wenn ich eben eine Plattform habe zum Thema Smart Home. Und dort habe ich verschiedene Hersteller von Smart Home-Produkten, aber eben auch Betreiber von verschiedenen Services rund um das digitalisiert vernetzte Haus. Dann sprechen wir eben von Ökosystemen. Und ein gutes Beispiel ist einer unserer Kunden, Viessmann, die in dem Bereich mit Heizung.de so ein Ökosystem, Plattformmodell geschaffen und sehr erfolgreich am Markt etabliert haben. Aber wir reden in Plattformökonomie, Ökosystemen sehr häufig eben auch von B2C-Geschäftsmodellen. Was wir sehen, in den nächsten Jahren, dass dieses Modell deutlich auch an Bedeutung gewinnen wird im Bereich der Business-to-Business Beziehungen. Und auch da gibt es ja schon verschiedene positive Beispiele. Einer unserer Kunden, Klöckner, Stahlhändler, der irgendwann für sich gesagt hat: Der Handel von Stahl ist künftig nicht mehr das Kerngeschäftsmodell. Sondern wir wollen zur Stahlhandelsplattform werden. Das heißt, wir sind sozusagen ein Market-Enabler. Und auf dem sich letztendlich die Stahlhändler, die Stahlanbieter und die Stahlnachfrager treffen.
Also, das heißt, Plattformökonomie, Ökosysteme bedeutet auch immer eine Hinterfragung des Geschäftsmodells. Und eine Neuinterpretation des Geschäftsmodells. Und das ist eben die Schwierigkeit und die Herausforderung auch bei Plattformen. Wenn ich heute in positiv laufendes Geschäftsmodell habe, das proaktiv, ohne, dass ich in Sorgen bin zu hinterfragen, zu transformieren, neu zu verändern, das bedarf schon einer gewissen unternehmerischen Leistung. Und deswegen ist es für viele Unternehmen auch eine gewisse Herausforderung eben solche Plattformökonomiemodelle zu entwickeln. Ein Ansatz für Unternehmen, und da spreche ich jetzt insbesondere von Fast-Moving-Consumer-Goods-Herstellern, die die Plattformökonomie für sich entdeckt haben, um etwas zu erreichen, was sie ohne Digitalisierung nicht erreichen konnten, und das ist ein direkter Endkundenkontakt. Das sehen wir als einen weiteren Trend. Übrigens nicht nur im B2C, auch im B2B, aber natürlich momentan sehr stark auch im B2C. Und es geht darum, dass Hersteller, die bisher eigentlich wenig Beziehungen hatten zu ihren Endkunden, sondern eher über verschiedene Handelsstufen ihre Produkte an die Endkunden distribuiert haben, verkauft haben. Aber eben dieses Beziehungsmodell wenig ausgeprägt war. Sondern eher Markenmodell, das heißt, ich habe eine Marke geschaffen, die dann letztendlich zum Pull-Effekt, aber auch Push-Effekt geführt hat. Und das wandelt sich im Rahmen der Digitalisierung, im Rahmen von Plattformmodellen. Dass Unternehmen versuchen, die direkte Endkundenbeziehung zu generieren. Idealerweise direkt durch den Abverkauf von Produkten. Aber es wäre zu kurz gesprungen, den Direct-To-Consumer-Ansatz als einen reinen E-Commerce-Ansatz zu sehen. Weil entlang der Customer-Journey gerade die ersten Phasen sehr gut dazu geeignet sind, direkt Endkundenbeziehungen aufzubauen. Um dann die positiven Effekte eines Direct-To-Consumer-Ansatzes, beispielsweise durch zielgerichtetere Kommunikation, damit auch Einsparungen im Bereich Marketing-Kommunikation. Aber dann natürlich, je nach Branche und Markt der direkte Verkauf an Endkunden. Oder dann auch Post-Sales, die direkt die Kundenbeziehungen zu unterhalten. Und dadurch sozusagen Abhängigkeiten zu reduzieren, die Margenposition zu optimieren, Kosten zu reduzieren. Und insgesamt in den Prozessen auch einen Effizienzgewinn verzeichnen zu können.
Ein weiterer wichtiger Trend, und wir merken schon, wie die Dinge auch miteinander verwoben sind, Plattformökonomie, Direct-To-Consumer und der Felipe wird nachher noch über KI sprechen und über datengetriebene Automatisierung. Die ist natürlich sehr wichtig an der Stelle, damit ein Unternehmen mit einer Großzahl an Endkunden auch Beziehungen aufrechterhalten kann. Direct-to-Consumer, was sind die Vorteile? Minimierung Abhängigkeiten, Effizienzsteigerung, Differenzierung, Steigerung Innovationskraft, Loyalitätssteigerung, die Themen hatte ich gerade schon mal angesprochen. Wer noch Interesse hat, tiefer in das Thema Direct-To-Consumer einzusteigen, wir haben dazu schon mal ein Webinar gemacht. Das befindet sich auf unserer Website on Demand. Ihr könnt das zu jeder Tages- und Nachtzeit euch noch mal anschauen und in das Thema Direct-To-Consumer ein bisschen tiefer einsteigen. Wir wollen weitergehen in das nächste Thema.
Was meinen wir damit? Conversational Commerce heißt in unserer Definition die Schnittstelle zum Kunden durch Voice Interfaces zu gestalten und Commerce hat natürlich eine gewisse Nähe, der Begriff dann, zum direkten Absatz. Das heißt, den Kaufprozess über Voice-Schnittstellen zu gestalten. Aber was wir hier meinen, ist durchaus noch eine breitere Definition. Beispielsweise das Thema Maschine-zu-Maschine-Bestellung. Es gibt ja verschiedenste Modelle, in denen ich über Apps gesteuert, über eine Definition, was in meinem Kühlschrank drin sein soll, und wenn sozusagen keine Milch mehr im Kühlschrank drin ist, dann bestellt der Kühlschrank, oder dann bestellt die App, oder dann bestellt das Replenishment-System automatisch ein Produkt. Das heißt, da habe ich nicht mal mehr einen Mensch, der einen Kaufakt über die Stimme sozusagen initiiert, sondern hier wird direkt ein Kaufakt von Maschine zu Maschine, von Tool, von Software zu Software initiiert. Aber Conversational meint natürlich eben auch die Interaktion des Kunden mit einer Voice Interface, mit einem Smart Speaker, mit einem smarten Assistenten, aber auch mit dem Mobil- oder Smartphone. Und dort über die Voice Schnittstelle. Wir sehen dort einen Riesentrend, eine riesige Bedeutung, und wir gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren sehr viele Kundeninteraktionen ausschließlich über Sprache gesteuert werden. Warum? Es ist einfach die natürlichste Form der Interaktion. Es gibt die sozusagen most convenient Art und Weise, Informationen zu beschaffen oder eben auch Produkte zu kaufen oder eben auch Probleme zu lösen. Und insofern glauben wir, dass sehr viele Devices, die heute schon digitalisiert sind, aber auch Devices, die heute noch nicht digitalisiert sind, mit Sprachschnittstellen ausgestattet werden, um den direkten Dialog letztendlich zu ermöglichen. Das ist ein Trend. Gartner spricht da von Hype Cyclen. Der ist mit Sicherheit noch nicht so weit, dass wir dort in allen Bereichen schon eine Marktreife erreicht haben. Aber was wir heute schon sehen ist, dass es eine sehr große Anzahl von Sucheingaben beispielsweise über Voice getätigt werden.
Das heißt, jeder, der sich mit SEO beispielsweise auseinandersetzt, der muss automatisch heutzutage auch eine Voice-Strategie in seiner SEO-Strategie mitberücksichtigen. Und wie gesagt, bei der Produktentwicklung sehen wir zukünftig mehr und mehr die Eingabeform der natürlichen Sprache als einen ganz wichtigen Interaktionsaspekt zwischen Kunde und Gerät beziehungsweise direkt zum Unternehmen. Was wir dort sehen, ist, dass das aber nicht nur ein technologischer Trieb ist, sondern, dass eben eine sehr, sehr hohe Akzeptanz bei Befragten heute schon besteht. Das heißt, wenn wir so durch die Statistiken mal durchgehen, dann sehen wir heute schon, dass rund ein Drittel der Verbraucher sagt, eine Sprachsteuerung in verschiedensten Anwendungen ist eigentlich die Art und Weise des Dialogs oder der Interaktion, die ich bevorzuge. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, wir haben jetzt sozusagen sehr stark über Kundenkontaktpunkte gesprochen, ist dann die Frage, Verkauf von Produkten, Verkauf von Services. Das heißt, die Frage: Wie kommen physische Produkte oder wie kommen Services vom Unternehmen zum Kunden? Und da sehen wir eigentlich zwei wesentliche Trendcluster, würde ich mal sagen.
Das eine Trendcluster ist sozusagen die Überbrückung der physischen Welt. Das heißt, physische Produkte müssen vom Unternehmen zum Endverbraucher, aber auch zum Business-Kunden gelangen. Dort sehen wir signifikante Innovationen. Sowohl in Richtung Inbound-Outbound-Logistik, Warehousing in den Unternehmen zur Effizienzsteigerung. Aber, und ich glaube, das ist fast der wichtigere Trend, die Überlegung: Wie schaffe ich Logistiksyteme, die die Kundenerfahrung positiv beeinflussen. Und ich durch die Logistik eine sozusagen Differenzierung zum Kunden hin erreiche. Die große Herausforderung, die wir dort haben ist, dass wir gerade, wieder Stichwort Gafferwelt, natürlich dort mit Wettbewerbern interagieren, die einen so signifikanten Innovationsvorteil haben, dass wir auf der einen Seite, Unternehmen sich überlegen müssen, sich diesen Vorteil zu Nutze zu machen durch den Verkauf von Produkten natürlich über Amazon und Co. Aber eben auch, Stichwort Direct-to-Consumer, eigene Konzepte entwickeln müssen, zusammen mit Partnern vielleicht, um eben eine ähnlich positive Customer Experience zu erreichen. Wenn wir uns anschauen China, 100 Millionen Pakete pro Tag, die dort logistisch zum Endkunden geliefert werden. 70 Prozent dieser 100 Millionen Pakete werden Same-Day-Delivery gemacht. Heute bestellt, heute geliefert. Da sind wir in Deutschland, da sind wir in Europa noch ein sehr großes Stück entfernt.
Es gibt genug Innovationen in dem Bereich. Es geht gar nicht darum: Ist die Technologie schon da? Sondern ist A, die Adaption dieser Technologie da und teilweise auch die Regulatorik schon. Und Regulatorik, bis auf die Kolleginnen und Kollegen, die jetzt im Webinar aus der Legislative kommen, aber die Regulatorik ist ein Stück weit mitgegeben. Aber zumindest die Adaption dieser Technologie, also das, was möglich ist, dann auch wirklich zu tun, da ist mit Sicherheit noch Handlungspotenzial vorhanden.
Ein Zweites, was wir sehen, ist die digitale Servicewelt. Das heißt die Digitalisierung von Produkten. Und was dort sozusagen die Triebfeder, das Thema Dematerialisierung. Das heißt, wir leben in einer physischen Welt, da werden wir auch in Zukunft noch leben. Aber was wir heute schon sehen, ist, dass diese physische Welt sehr, sehr stark durch digitale Services und Produkte alimentiert werden, gestützt werden und teilweise auch einen signifikanten Wertbeitrag oder Nutzenbeitrag geleistet wird erst durch das digitale Produkt. Ich erinnere an das Thema Sportschuh und Fitnesstracker. Und hier hat Adidas, Nike und Co. durch die Kombination von physischem Produkt und digitalem Produkt nicht nur es geschafft, einen Direct-to-Consumer-Ansatz sehr, sehr erfolgreich zu etablieren, sondern auch einen signifikanten Kunden-Login zu erzeugen. Das heißt, die Wechselkosten eines Kunden von einem Turnschuh von Adidas beim nächsten Kauf zu Nike sind einfach deutlich höher geworden. Das heißt, über die digitalen Produkte und Services kann ich auch Kundenloyalisierung stärken, um die relevanten digitalen Services zu innovieren und zu entwickeln. Dafür bedarf es auch die entsprechenden Geschäftsmodelle und die entsprechenden Überlegungen, diese Geschäftsmodelle zu entwickeln. An der Stelle würde ich A, was trinken und B, gerne aus gegebenem Anlass dann auch gerne an den Felipe übergeben, der sozusagen dieses Modell der Dematerialisierung und der Verbindung physische, digitale Welt noch mal weiterentwickelt im Thema Subscription Economy. Felipe, your Stage.
Felipe Kaiser: Genau. Subscription Economy erfreut sich seit Jahren an Beliebtheit. Ganz klassisch, ist jetzt nicht direkt was Neues, aber durch die Digitalisierung können eben ganz andere Bereiche als Abomodelle angeboten werden. Und Unternehmen, in den USA schon seit langem, aber auch verstärkt in Europa, springen auf diesen Zug und versuchen, ihr Produktangebot sozusagen in einem neuen Vertriebsweg anzubieten und somit mehr Umsatz zu generieren. Ganz klassisch kann man unterscheiden zwischen Content-Subscription-Modellen und physischen Produkten. Content, ganz klassisch, kennen Sie alle, Netflix, Amazon Prime oder Sky Sport. Also in Prinzip zahlt der Nutzer eine monatliche Gebühr und kann dafür auf Content der Unternehmen zugreifen, wie beispielsweise Livestreaming oder auch Live-Sendungen. Physische Produkte, das ist jetzt etwas, was vor allen in den letzten Jahren stark in Europa gewachsen ist. Da gibt es Unternehmen, kennen Sie bestimmt auch, schon mal gehört, wie Hello Fresh, die regelmäßig Kochboxen an ihre Kunden verschicken. Und ebenso den Kunden auch näher kennenlernen können. Das ist etwas, was sehr attraktiv für die Unternehmen sein kann. Die Daten, die eben bei solchen Subscription-Modellen, ja, Erkenntnisse der Kunden eben gesammelt werden können.
Ein anderer attraktiver Punkt ist natürlich, dass die Unternehmen ihre Einnahmen viel besser planen können. Und so auch eine langfristige Planbarkeit eben gesichert ist. Am Beispiel Amazon Prime kann man natürlich sehen, wie erfolgreich das sein kann. Statistiken zeigen, dass Prime Mitglieder viermal so viel Geld auf Amazon ausgeben als Nicht-Prime Mitglieder. Das heißt, dieser Ansatz der Kundenbindung zahlt sich aus. Wie man hier sehen kann, ist die Marktgröße für den B2C-Subscription-Markt in Europa bei circa 350 Milliarden Euro, was ja schon ein gewaltiger Betrag ist. Und die Wachstumsrate der globalen Subscription-Economy beträgt 17 Prozent. Und da kann man sich ausmalen, was da auch in den nächsten Jahren an neuen Modellen dazu kommen wird. Heute fängt es ja schon mit Abomodellen für Autos, dass eben Kunden weg von diesem Besitzenwollen und stärker zum Nutzenwollen. Das heißt, junge Leute wollen keine großen Anschaffungen wie Autos mehr tätigen. Und ihnen reicht eben aus, ein Autoabo zu nutzen, um so eben trotzdem Zugriff auf die Vorteile zu haben, aber eben die negativ behafteten Themen von Besitz fallen damit eben weg. Ja und wie Sie auch sehen können hier, 7000 Subscriptionbox-Unternehmen weltweit. Das ist eine Menge. Deswegen sind hier vor allem auch deutsche Unternehmen einfach gefragt, Geschäftsmodelle zu entwickeln, um es zu ermöglichen, die bestehenden Produkte, oder vielleicht auch neue Produkte als Abo anbieten zu können.
Damit würde ich dann schon direkt weiter zum nächsten Trend kommen: Vernetzte Produkte und IoT. Das Internet of Things verbindet physische Objekte mit der virtuellen Welt. Intelligente Geräte und Maschinen werden dabei miteinander über das Internet verbunden und können so über Sensoren Signale an zum Beispiel das Smartphone senden. Klassischer Bereich ist zum Beispiel Smart Home. Die Sensoren erkennen, dass es kalt ist. Die Regelung im Haus macht die Heizung an und alles ist automatisiert. Das ist natürlich ein sehr großer Anwendungsbereich, den vielleicht auch Sie schon Berührungspunkte hatten. Weitere Anwendungen des Internet of Things sind natürlich Warehouse Automatisierungen, so wie von Albert eben angesprochen. In der ganzen Logistik ist das ein riesiges Thema. Wie eben Drohnen und Robotics miteinander kommunizieren, gesteuert und effizient Lieferungen ausführen können. Weitere Anwendungsgebiete sind beispielsweise Lifestyle und Entertainment. Und ein ganz großer Bereich, vor allem in der Zukunft, autonome Fahrzeuge. Und momentan natürlich auch ein Trendthema, Personal Fitness. Im Moment gibt es extrem viele Anbieter, die durch vernetzte Geräte, Fitnessarmbänder oder ähnliches bereitstellen, indem eben Sensoren die Leistung des Nutzers überprüfen und so auch die Gesundheit der Kunden oder Nutzer überprüft werden kann.
Das hat natürlich auch eine Auswirkung auf eventuelle Versicherungen, Krankenversicherungen, die diese Daten eben nutzen können, um eine maßgeschneiderte Versicherung an die Nutzer solcher Produkte schicken zu können. Man muss sich auch vorstellen, dass heute oder bis Ende 2020 zehn Milliarden vernetzte Geräte global existieren. Und bis 2025 sollen dies schon 22 Milliarden Geräte werden. Daran sieht man, wie stark dieser Markt wächst, was sich auch natürlich im Umsatz bemerkbar macht. Da der Umsatz bis 2030 eben verdreifachen wird. Und die hat natürlich stark mit dem technologischen Fortschritt des autonomen Fahrens zu tun. Aber wie gesagt, auch ein absolut relevantes Thema im Consumer Umfeld. Wir in diva-e haben auch Knowhow in diesem Bereich. Und haben ein internes IoT Lab. Aber wenn Sie sich trotzdem noch weiter mit diesem Thema befassen wollen, gibt es auch ein Webinar, wenn du einmal weiterklickst, genau, das findet am Mittwoch, dem 28.10. ab 15 Uhr statt. IoT Ideation, also, da geht es wirklich darum, wie man mit Kreativmethoden IoT-Geschäftsmodelle entwickeln kann. Sehr spannendes Thema und unsere Experten würden sich freuen, das Wissen mit Ihnen teilen zu können. Weiter bitte.
Albert Brenner: Genau. Dann noch ganz kurz zu einem auch spannenden Thema: Blockchain. Letztendlich kennen wir den Begriff vermutlich alle aus dem Themengebiet der digitalen Währung, Bitcoin, Ether und Co. Aktuell gibt es eine große Diskussion und auch Anstrengung, dass auch sozusagen die europäische Union, also die Währungsunion einen sozusagen Stable Coin auf den Euro und die USA einen Stable Coin auf den Dollar und China und andere Länder ebenso sozusagen Bitcoin-ähnliche Währungen, also Blockchain-basierte Währungen auf der Basis ihrer eigenen bisherigen Währung entwickeln. Sodass wir in ein paar Jahren eben auch mit einem Blockchain-basierten Euro unsere Transaktionen im digitalen Raum abwickeln können. Ich glaube, das ist soweit interessant. Der eine oder andere beschäftigt sich mit dem Thema.
Spannender finde ich eigentlich zwei Themen, die ich gerne herausnehmen wollen würde. Das eine ist das Thema Supply Chain-Management und Warenstrommanagement durch die Blockchain. Blockchain ist eine Unterstützung dabei, A, Nachverfolgung von Warenströmen sicherzustellen. Das hat in vielen Branchen eine sehr hohe Relevanz, sei es bei Bio-Produkten, sei es in der Fashion-Industrie, sei es in der chemischen Industrie. Das heißt: Welche Rohprodukte, welche sozusagen Ingredienzien sind über welche Stellen in der sozusagen Warenkette wie verändert worden? Und das lässt sich eben sehr, sehr gut transparent effizient über eine Blockchain dann managen. Und das ist auch eine Anwendung der Blockchain, die heute Realität in einigen Branchen schon ist. Ein anderes Thema ist das Themengebiet Banken und Finanzdienstleistung. Das heißt, das Thema Digitalisierung von Finanzprodukten. Da ist es, ich will jetzt nicht überraschend sagen, aber erfreulicherweise die Bundesregierung wirklich so einer der weltweit Early Adopters. Durch ihre Regulatorik. Wir haben jetzt seit dem 01.01. ein Gesetz, welches sozusagen regulatorisch konform sozusagen die Digitalisierung von Schuldverschreibungen ermöglicht. Und es gibt einen Gesetzesentwurf, zumindest einen Referentenentwurf, der die Digitalisierung von Eigenkapital, also die digitalisierte Aktie, könnte man fast sagen, ermöglich. Und wenn dieser Gesetzentwurf durchgeht, wird es dazu führen, dass Unternehmen nicht mehr ihr Eigenkapital sozusagen stückeln in Aktien und die dann entsprechend handelbar sind. Sondern, dass das Blockchain-basierte Modelle sind. Und was das dann bedeutet für das gesamte Finanzsystem, für Börsen, das ist hat eine hohe Signifikanz, eine hohe Relevanz. Und deswegen das Thema Blockhain nicht nur in Supplychain, sondern auch in der Finanzindustrie stark diskutiert. Aber es gibt viele interessante Anwendungen, auch in anderen Bereichen, für das Thema Blockchain. Und insofern sozusagen ein Plädoyer an der Stelle. Die Vorbehalte, die vielleicht gern über diese Technologie aus dem Schmuddelbereich des Bitcoins hat, Thema Geldwäsche und Co, sich dieser Technologie zu öffnen und dort sich zu überlegen: Wie kann Blockchain auch in meinem Geschäftsmodell einen Nutzenbeitrag liefern? So. Und Thema digitale Daten führt uns natürlich unmittelbar zum Thema KI und Data Analytics, Felipe. Und du möchtest uns dazu etwas näherbringen.
Felipe Kaiser: Genau, ja. Künstliche Intelligenz, absolut wichtiger Trend heutzutage, der immer wichtiger wird. Im Prinzip ist künstliche Intelligenz ein Überbegriff für Anwendungen, bei denen Maschinen menschliche Intelligenzleistung erbringen. Sie haben bestimmt schon Machine Learning und Deep Learning gehört, das sind einfach Unterkategorien der künstlichen Intelligenz. Und basieren natürlich auf Daten und Algorithmen. Unternehmen haben das natürlich schon früh erkannt. Viele Unternehmen nutzen dies schon und nutzen dies vor allem, um die Customer Experience zu verbessern oder Kosten zu senken. Aber auch vor allem, um Daten zu generieren und zu analysieren. Hauptsächlich von Partnern und Kunden. Wie Sie hier sehen, nutzen 37 Prozent aller Unternehmen weltweit KI schon in irgendeiner Art und Weise. Vor allem für digitale Unternehmen besonders interessant, da sind es schon 80 Prozent der Unternehmen, die den Einsatz planen beziehungsweise sich sicher sind, dass durch den Einsatz von KI ein signifikantes Umsatzwachstum erzielt werden kann. Die nächste Folie bitte. Genau. Man sieht hier auch an dieser Zahl, 250 Milliarden, der Markt in 2025, mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 55 Prozent pro Jahr, dass das Thema vor allem in Unternehmen, aber auch im privaten Leben immer wichtiger wird. Einen sehr großen Anteil daran hat natürlich auch die autonome Fahrzeugindustrie, die natürlich getrieben ist durch KI Und darauf aufbaut und darauf basiert. Ist natürlich ganz klar, deutsche Unternehmen verstehen das mehr und mehr. Und schätzen künstliche Intelligenz mit höchster Relevanz für das Geschäftsmodell ein.
In Deutschland ist es allerdings noch so, dass künstliche Intelligenz hauptsächlich für fortschrittliche Analysetools benutzt wird. Im Unternehmen noch nicht so fortschrittlich eingesetzt wird wie in anderen Unternehmen weltweit. Das kann man auch hier rechts in der Grafik sehen, wo KI in Deutschland eben angewendet wird. Und man sieht hier eben IT mit 39 Prozent ganz weit vorne. Aber etwas negativ aus unserer Sicht eben, dass der Customer Service nur mit elf Prozent hier dasteht. Da ist etwas, wo im globalen Vergleich, wenn man auf der nächsten Folie sieht, wie stark das hier ausgeprägt ist, dort wurde eben schon erkannt, dass vor allem das Potenzial der Datennutzung in der Kundenschnittstelle liegt. Und hier müssen deutsche Unternehmen einfach noch besser verstehen, dass Daten kapitalisierbare Assets sind und viel stärker KI in der Kundenschnittstelle zu nutzen ist. Der Reifegrad, wie gesagt, der deutschen Unternehmen ist in Bezug auf Datenanalytik und Automatisierung auch sehr gering und es fehlt der entsprechende Ansatz. Und es muss viel strategischer in diese Unternehmen implementiert werden.
Ein anderer Punkt ist natürlich auch, dass in Deutschland teilweise Fachkräfte für sowas fehlen, das Knowhow noch nicht ganz da ist. Dies halt in den nächsten Jahren dringend aufgebaut werden muss, damit Daten ebenso genutzt werden können, wie es natürlich große Unternehmen in den USA heute schon tun. Deswegen auch ein Plädoyer sozusagen, das in den Unternehmen stärker zu fördern und auch die Leute darin auszubilden. Detailliertere Infos dazu, können wir Ihnen drei on Demand Webinare anbieten. Einmal Data Drive Excellence. Also, wie kann ein Unternehmen Datensilos aufbrechen und die Daten daraus nutzen. Dann ein sehr praxisnahes Webinar in Zusammenarbeit mit der Ravensburger GmbH, wie eben Data-driven Marketing eingeführt wurde. Dort wird aus erster Hand berichtet, wie die Umsetzung erfolgt ist. Und dann noch mal ein Webinar zu Data-driven Marketing und Business, wie das eben in das Business implementiert und fürs Marketing genutzt werden kann. Also bitte vorbeischauen, da gibt es gute Infos.
Albert Brenner: Ja, vielen Dank, Felipe. Jetzt ist natürlich die Frage, wir haben viel über die digitalen Trends gehört: Wie kann ich die für mich nutzen und adaptieren. Und ich würde gerne ganz kurz ein Framework darstellen und eine Methode vorstellen, wie auch Sie für sich identifizieren können: Welcher digitale Trend hat für die Zukunft welche Art von Bedeutung für mein Unternehmen und wie kann ich darauf reagieren? Darauf zu reagieren ist wichtig. Weil nicht nur aus einer defensiven Perspektive digitale Trends Geschäftsmodelle verändern. Wenn ich das nicht mitbekomme, dann werde ich mittelfristig ein Problem bekommen. Sondern auch durch das frühe Erkennen von Trends und welche Auswirkungen die auf das mikro-, und makroökonomische Umfeld haben, auf das eigene Unternehmen, die Kunden, die Prozesse und die Produkte haben wird, kann derjenige, der diese Veränderung früh und schnell erkennt, signifikanten Wertzuwachs haben. Jetzt haben wir ein bisschen ein spekulatives Beispiel herausgenommen. Mit dem Bill Ackman.
Aber das gilt mit Sicherheit für alle Branchen und für alle Fragestellungen. Wie kann ich das tun? Das erste ist: Wo suche ich nach digitalen Trends? Und wir haben es gerade vorher gesehen zum Thema KI, ein wichtiger Treiber ist die Digitalisierung vom Kunden her. Das heißt, die Adaption von digitalen Trends im eigenen Klientel, bei den eigenen Kunden ist häufig höher, schneller, tiefer und breiter als im eigenen Unternehmen. Das heißt, die Fragestellung, wie wird Digitalisierung meinen Kunden und auch dessen Kunden verändern und wie muss ich mich darauf sozusagen einstellen, wie kann ich darauf reagieren, das ist eine Fragestellung, die wir uns stellen sollten. Das zweite ist: Wie verändert sich mein Markt, mein Ummarkt und Wettbewerbsumfeld? Wie verändert sich die sozusagen Rahmenfaktoren meines Marktes. Und auch da bringt Digitalisierung, was wir zuvor beispielsweise beim Thema Blockchain gesehen haben, was wir zum Thema IoT und vernetzte Wertschöpfungsketten gesehen haben, deutliche Veränderungen. Auch das ist ein Bereich, in dem ich sozusagen einen Fokus daraufsetzen muss, um die relevanten digitalen Trends zu identifizieren. Und das dritte, und oft das naheliegendste: Welche Technologietrends gibt es denn? Ich habe vorher die Gartner Hype Cycle angesprochen. Da kann ich mir Technologietrends und deren Reifegrad sozusagen betrachten. Und auch da ist es notwendig und sinnvoll, sich anzusehen: Welche Technologien haben welchen Reifegrad? Und dann aber abzuleiten: Wie werden diese Technologien Kunden, Markt, Produkte, Services in der Zukunft verändern? Eine Methode, die dort eingesetzt werden kann, ist eine Methode aus der Zukunftsforschung. Die nennt sich Foresight. Und dabei geht es letztendlich um eine Art strategische Vorschau, eine strategische Vorwegnahme, wie die Welt in der Zukunft aussehen wird und wie ich mich in dieser zukünftigen möglichen Welt bewegen werde oder bewegen kann. Das heißt ganz konkret: Wie wird mein Unternehmen, wie werden meine Märkte, meine Kunden, meine Angebote in diese Märkte in der Zukunft aussehen? Und da gibt es drei wesentliche Aufgaben, die es zu bewerkstelligen gibt. Das eine ist Verstehen. Das heißt, genau diese Trends zu beobachten, was wir gerade diskutiert haben. Zweitens diese Trends in die Zukunft zu prognostizieren. Und Zukunftswelten zu beschreiben.
Das heißt, wie werden diese Trends meine Branche oder den für mich relevanten Markt in der Zukunft verändert haben? Wie schaut dieser Markt in fünf Jahren, im Jahr 2025 aus? Und dann sich Szenarien zu überlegen und zu diskutieren: Wenn diese Welt, wenn unser Markt, wenn unser Umfeld sich bis in fünf Jahren in diese Richtung entwickeln wird, wie können wir darauf reagieren? Welche Reaktionsszenarien können wir beschreiten? Und sich dann darauf basierend auch auf ein Szenario zu einigen. Und zu sagen: Wir glauben, dass dieses Szenario für diese zukünftige Welt sozusagen das gewinnbringendste Szenario für uns ist. Und dann entsprechend die Strategie und die Maßnahmen in Richtung dieses Szenarios, wir sprechen oft von einem Zielbild, auszulegen. Szenarien oder zukünftige Welten zu entwickeln, das ist was, was wir nicht jeden Tag tun. Und das ist eine eigene Methode, die ich lernen muss, die ich anwenden muss. Und wir haben hier mal ein Beispiel mitgebracht. Und dieses Beispiel beschreibt eine Welt im Jahr 2030, die sich von unserer heutigen Welt in zwei Dimensionen verändert.
Die eine Dimension ist Zentralisierung, Dezentralisierung. Kann man sich vorstellen, im Jahr 2030 ist Deutschland ein stark zentralisierter Staat. Stichwort vielleicht China. Eine sehr starke Führung, eine sehr starke zentrale Struktur. Oder die andere Alternative, Deutschland ist ein hochgradig dezentrales Land. Oder mein Markt ist auch eine dezentrale Struktur. Das heißt, Föderalismus hoch zehn. Ich habe sehr unabhängige, fragmentierte Strukturen. Eine andere Dimension wirtschaftlicher Systeme, es ist ein altes wirtschaftliches System. Eine soziale Marktwirtschaft, wie wir es heute verstehen. Oder ein neues wirtschaftliches System. So. Wollen wir gar nicht in die Tiefe gehen an der Stelle. Ich will nur aufzeigen, anhand von zwei Dimensionen kann ich vollkommen andere Welten beschreiben. Und es ist eine sehr, sehr spannende Übung, sich dann zu überlegen: Wie wird mein Unternehmen in einer dieser Welten aussehen? Und wir machen das sehr häufig mit unseren Kunden, zusammen mit unseren Foresight Experten. Und was dann die Übung ist, aus diesen sehr unterschiedlichen Welten sozusagen eine Welt wieder zu formen. Weil, wir werden ja nicht in vier Welten in der Zukunft leben, sondern in einer. Das heißt, aus diesen Szenarien, die in diesen sehr polarisierten Zukunftswelten beschrieben werden, ein Szenario abzuleiten, welches aus der heutigen sozusagen Vorausschau für die Zukunft ein, für mein Unternehmen, passendes Szenario ist. Das heißt, wie ich mich, in welches Zielbild hinein ich mich in der Zukunft entwickle. Gerne mehr dazu, im Internet gibt es sehr viel zum Thema Foresight Methode. Und wir glauben, dass es eine sehr spannende und sehr hilfreiche Methode zum Thema digitale Trends und wie diese mein Geschäft in der Zukunft verändern werden, plastisch greifbar zu machen. Und dann ganz konkrete Handlungsoptionen abzuleiten. Wie wir da vorgehen, das wird uns Felipe noch mal kurz erklären.
Felipe Kaiser: Genau. Wir haben uns ja jetzt die Trends angeguckt, wir wissen, welche Trends relevant für unser Business sind und für unsere Geschäftsbereiche. Kennen unseren Kunden, unseren Markt. Aber jetzt natürlich die Frage: Wie geht man jetzt weiter vor? Dazu haben wir, wie gesagt, dieses Vorgehensmodell entwickelt. Was auch in der praktischen Umsetzung vielen Unternehmen schon geholfen hat. Nach dieser Analyse ist es natürlich wichtig, sich strategisch zu positionieren und ein digitales Zielbild zu entwickeln. Man muss natürlich definieren, wo man hinmöchte. Wo will man im Jahr 2030 beispielsweise stehen? Wie ist die Vision für das Unternehmen und wie spielen diese Trends darauf ein? Dies kann natürlich nur passieren, wenn man dafür Leitlinien beziehungsweise Guiding Principles definiert, die im Unternehmen und der Belegschaft dabei helfen, dieses Ziel eben zu erreichen. Also, wie wir als Unternehmen agieren, wie wollen wir nach außen wirken? Was wollen wir erreichen? Um da hinzukommen vom Punkt, in dem wir jetzt sind, da entsteht natürlich eine Lücke. Diese Lücke müssen wir schließen. Dies tun wir, indem wir die Handlungsfelder in eine digitale Roadmap ableiten. Ist ganz wichtig einen strukturieren Projektplan zu entwickeln, in dem Maßnahmen und eben die Handlungsfelder, um diese Ziele zu erreichen, aufgelistet sind.
Und dann, wenn das erledigt wurde, geht es natürlich um die strategische Planung, um die Operationalisierung. Operationalisierung ist natürlich das Schwierigste. Und dauert dann natürlich auch am längsten. Hier muss Change-Management angestoßen werden sowie Transformations-Management in die Organisation, wenn nicht schon geschehen, spätestens jetzt implementiert werden. Um eben die digitalen Roadmaps umzusetzen, um schließlich eben das Zielbild 2030 zu erreichen. Dieses Vorgehen empfehlen wir. Und Albert wird jetzt im nächsten Slide noch mal die Key Takeaways von heute zusammenfassen. Und was wir Ihnen als diva-e für Tipps beziehungsweise Handlungsempfehlungen mitgeben.
Albert Brenner: Genau, vielen Dank, Felipe. Trends erkennen. Wir haben versucht mit dem heutigen Webinar dabei einen Beitrag zu leisten. Das heißt, welche Trends werden mein Geschäft sozusagen beeinflussen. In welcher Art und Weise daraus dann Szenarien zu entwickeln. Das heißt: Wie kann ich auf diese zukünftige und aus den Trends entstehende Welt reagieren aus diesen unterschiedlichen Szenarien? Und das ist ja auch ein sozusagen Diskussions-, Abstimmungs-, und letztendlich auch eine unternehmerische Entscheidung am Endes Tages, ein Zielbild zu definieren. Und dann letztendlich einen Strategieprozess in den Gang zu setzen, um dieses Zielbild zu erreichen. Ganz wichtig, das ist ein agiles Vorgehen. Das heißt, ich habe permanent im Prinzip die Aufgabe, diese Trends zu monitoren. Zu sehen: Gibt es neue Trends, die sozusagen mein Zielbild verändern? Verändern sich die Trends? Haben meine Annahmen vielleicht in Bezug auf diese Trends nicht gestimmt oder verändern sich die Rahmenfaktoren, sodass vielleicht ein anderes Szenario, das sich mal entwickelt hatte, zum neuen Zielbild entsteht. Das heißt, es ist ein dynamisch zirkulierender Prozess. Die Trends sind sozusagen keine statische Betrachtung, sondern das sollte eine sozusagen permanente Aufgabe im Unternehmen sein. Diese Trends, die wir auszugshaft heute vorgestellt haben zu beachten und zu überlegen: Auf welches Pferd können wir denn da setzen? In dem Sinne hoffe ich, dass wir zu dem Prozess einen kleinen Beitrag leisten konnten. Das Webinar steht Ihnen zur Verfügung. Wir haben auch ein White Paper dazu entwickelt, das auf der Website zum Download zur Verfügung gestellt wird. Angela, aber bevor wir das tun und den Link da auch kommunizieren, haben wir, glaube ich, noch ein paar Minuten für Q and A.
Angela Meyer: Genau, Albert. Ja, vielen Dank euch zwei erstmal hier für die Insights rund um die Entwicklungen der Digitalisierung. Und wie Albert schon angekündigt hat, haben wir jetzt noch ein paar Minuten Zeit für eure Fragen. Es kamen auch ein paar rein und ich würde hier mal starten. Und zwar hattet ihr auf der Seite 15 auch ein paar Statistiken mit dabei. Und da ging es unter anderem um die Zahl, dass 53 Prozent der Verbraucher es vorziehen, bei Unternehmen einzukaufen, denen sie direkt auf Facebook eine Nachricht zusenden können. Da die Frage:
Albert Brenner: Das ist eine internationale Befragung bei Konsumenten. Da wurden im Prinzip international Konsumenten gefragt zum Thema Chatbots und Conversational Interfaces. Und das war eben einer der Statements. Was wir gerne tun können, und das ist dann auch sozusagen im Webinar, wenn wir es uns anschauen oder zum Download dann im On Demand Webinar, dort sind dann auch die Quellen hinterlegt, um das dann noch mal tiefer nachzulesen.
Angela Meyer: Sehr gut. Dann wäre damit die Frage geklärt. Und direkt zur nächsten. Ihr habt ja schon sehr viele Trends jetzt vorgestellt.
Albert Brenner: Ja, gute Frage. Ich springe da gleich mal sozusagen auf diesen Trendüberblick. Also, ich denke, was wir alle erlebt haben, das Thema interne Kollaboration, interne Zusammenarbeit war natürlich sozusagen ein Riesenpush durch Covid-19. Also, mit den Digitalverantwortlichen und IT-Verantwortlichen, mit denen wir gesprochen haben, haben gesagt: Na ja, wir hatten früher SharePoint oder Teams oder was auch immer, die Technologie war Adaption von drei, fünf, zehn, 15 Prozent im Unternehmen. Und jetzt haben wir plötzlich 70, 80, 90 Prozent. Also, das, was viel Roll-out- und Change-Management nicht geschafft hat, das hat Covid-19 an der Stelle geschafft. Notgedrungen. Und am Anfang, glaube ich, mit viel Skepsis verbunden. Und inzwischen höre ich zumindest von vielen, dass sie das sehr positiv erleben. Ein zweiter Aspekt, den hatte ich auch angesprochen, der natürlich sehr stark getrieben wurde, ist der digitale Absatz. Also mit allen unseren Kunden. Wir, sagen wir mal, haben ja sehr, sehr viel E-Commerce-Shops aufgebaut und betreiben diese mit und für unsere Kunden. Da haben wir astronomische Wachstumsraten gesehen. Gerade insbesondere während der Lockdown-Periode im Bereich Produktabsatz über den E-Commerce-Shop. Sowohl über den eigenen Shop, die, die den hatten, als auch über die digitalen Vertriebspartner, Marktplätze und so weiter. Das geht übrigens schon jetzt auch wieder ein Stück zurück. Aber wir sind auf einem signifikanten anderen Niveau, höher als vor der Krise. Und ich würde sagen, das sind schon die zwei Wesentlichen. Aber, sagen wir mal, die CDOs und unsere Kunden, sehen wir überall eigentlich in den Etagen eine grundsätzlich deutlich höhere Offenheit für das Thema Digitalisierung. Digitalisierung ist ja auch immer ein Stück weit ein Umparken im Kopf. Und eine Veränderung von Arbeitsweisen, auch Veränderung von Einstellungen. Und hier hat Covid-19 mit Sicherheit, sagen wir mal, einiges beschleunigt.
Felipe Kaiser: Ja, vor allem die Kommunikationskanäle sind deutlich angestiegen. Als Unternehmen musste man ja auch gezwungenermaßen die Produktivität der Mitarbeiter gewährleisten oder des Unternehmens gewährleisten. Und somit waren Unternehmen gezwungen, Softwaresysteme wie Teams und Slack einzuführen. Da ging gar nichts dran vorbei. Da war schon definitiv das größte Wachstum.
Angela Meyer: Auf jeden Fall alles sehr hoch interessante Entwicklungen, die wir hier gerade erleben. Und ich würde jetzt noch kurz eine letzte Frage aufnehmen und dann die Fragerunde beenden. Und zwar, Albert, hattest du auch die Foresight-Methode erwähnt.
Albert Brenner: Ja, im Prinzip haben wir ja über, sagen wir mal, die Foresight-Methode die Möglichkeit, jetzt gehe ich gerade mal auf die Folie hier, die Möglichkeit zu sagen: Wir nehmen uns jetzt das Set an Trends, von dem wir glauben, dass sie eine Relevanz für unser Geschäft haben. Und in einem, sagen wir mal, entlang dieser Foresight-Methode des Workshop und Entwicklungsmethode, entlang der Methode letztendlich in verschiedenen Gruppen werden dann Zukunftsbilder aus diesen Technologietrends oder aus den Markttrends oder aus den Kundentrends abgeleitet. Und ich glaube, das ist genau sozusagen der Wertbeitrag dieser Methode, die Übersetzung von einem Trend, da entsteht irgendetwas, zu: Was bedeutet das ganz konkret für mein Geschäft in der Zukunft? Und diese Frage kann die Foresight-Methode beantworten helfen. Die Methode an sich beantwortet es nicht, aber sie stützt sozusagen den Prozess, wie man das gemeinsam beantworten kann.
Angela Meyer: Auf jeden Fall ein Hilfsmittel, das man mal Googlen kann. Sehr gut. Dann können gerne alle weiteren Fragen auch im Nachgang an den Albert gestellt werden. Er steht für jegliche Fragen euch zu Verfügung und würde gerne auch das Thema rund um Digital Trends mit euch vertiefen. Im Nachgang stellen wir natürlich auch die Aufzeichnung und die Präsentation zur Verfügung. Und wie wir auch bereits erwähnt haben, dieses Webinar ist Teil unseres aktuellen Blueprints End-to-End Digital Business. Im ersten Kapitel werden dabei die Trends im Digital Business vertieft. Den Blueprint könnt ihr sehr gerne kostenfrei auf unserer Webseite herunterladen. Während des Webinars gab es schon sehr viele Hinweise auf unsere On Demand Webinare und auch zum Beispiel auf unser IoT Webinar. Wir haben hier einen bunten Blumenstrauß an Themen, die werden jeden Mittwoch um 15 Uhr teilen. Wir freuen uns auf jeden Fall über jede Teilnahme. Und jetzt danke ich Albert und Felipe für eure Zeit, für eure Insights. Und danke auch den Teilnehmern, dass Sie sich Zeit genommen haben und sage Tschüss und bis zum nächsten Mal.
Felipe Kaiser: Schönen Dank, ciao.
Angela Meyer: Ciao.